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Thema: Europaparlament fordert Unterstützung freier Software

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Von Rufus am Do, 13. Juli 2006 um 18:45 #
Aber nur weil manche Personen ein gewisses Machtbedürfnis haben, muss ich es noch nicht gutfinden...

Oh, bitte! Ich dachte, die Rhetorik hätten wir hinter uns gelassen? Mir geht keiner ab, wenn jemand fürs Schwarzfahren Strafe zahlen muß. Oder wenn jemand wegen Steuerhinterziehung in den Knast geht. Es ist aber wichtig, daß diese Stafen existieren, weil ansonsten hätte wir keine Busse und es würde niemand Steuern zahlen.

Nun, zumindest sind wir uns einig, daß Software-Entwicklung einen Deinstleistung ist. Dann entscheide Dich zwischen folgenden zwei Vertragsangeboten:


  • Eine Entwicklungsfirma bietet Dir an, Software X mit bestimmten Funktionen zu entwickeln. Copyright verbleibt bei der Firma, aber der komplette Quelltext wird unter eine freie Lizenz gestellt, vielleicht BSD oder GPL. Preis 500.000 Euro.

  • Eine Entwicklungsfirma bietet Dir am, Software X mit bestimmten Funktionen zu entwickeln. Copyright verbleibt bei der Firma, und Du bekommst nur eine eingeschränkte Lizenz, welche Dir die Weitergabe verbietet. Preis: 1.000 Euro.


Ich nehm' Option B; selbst wenn ich da noch eine zweite Lizenz für meinen Nachbarn brauchen sollte, kommts mich billiger, und ich vermisse keine Funktionen. Je mehr Leute daran teilhaben, desto günstiger würde es für jeden, und deshalb gehören Schwarzkopierer auch bestraft.

Und welche Alternative nimmst Du?

Wenn Dir Freie Software wirklich so wichtig wäre, nimmst Du A und bezahlst es aus eigener Tasche. Aber soviel Rückgrat traue ich Dir nicht zu, entschuldige. Du kannst natürlich auch eine Sammlung machen. Das aber ist bisher nur genau ein einziges Mal vorgekommen und auch nur für bereits existierende Software!

Frage: Macht es Sinn für den einzelnen, an einer solchen Sammlöung teilzunehmen? Wenn sie nicht erfolgreich ist, entsteht im kein Verlust. Ist sie erfolgreich, hat er schöne neue Software. Nur leider: Ist sie erfolgreich, obwohl er nicht daran teilgenommen hat, verdient er doppelt: Er braucht nichts zahlen, kommt dank GPL oder BSD aber trotzdem in den Genuß der Software.

Wie also wird Deine Sammlung wohl ausgehen?

Das ist nur einer der Schwierigkeiten, die ich genannt habe, und Du hast keine Lösung präsentiert. Du hast Dich in Pathos ergangen, und in politschen Phrasen wie "Alles andere kann man lösen!" Ich glaube nicht, da es Freier Software immanent ist.

Deshalb vertraue ich auf den guten alten Wettbewerb proprietärer Anbieter. Auf's Betriebssystem hat da jeder den gleichen Einfluss, da kann dann keiner einen Vorteil erlangen.

Insofern: Dieses ganze Blah Blah um die sogenannte Freiheit, die letzlich nur etwas Vertragsgestaltung darstellt, ist heiße Luft. Es führt die Leute in die Irre. Aber ich wiederhole mich. ;-)

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    Von pinky am Do, 13. Juli 2006 um 19:17 #
    >Wenn Dir Freie Software wirklich so wichtig wäre, nimmst Du A und bezahlst es aus eigener Tasche. Aber soviel Rückgrat traue ich Dir nicht zu, entschuldige.

    500000EUR für professionelle Business-Software ist alles andere als teuer. Für 1000EUR bekommst du da vielleicht das erste Beratungsgespräch und mit etwas Glück 1h Ideen austausch. Keine Firme wird mir einen Software-Maßanzug für 1000EUR anbieten. Auch muß ich die folgekosten betrachten. Was passiert wenn die Firma pleite geht. Kann ich dann meine Software weiterverwenden, anpassen? Wenn ich anderen den Code nicht zeigen darf wird das schonmal sehr schwer, wenn ich es nicht in-house erledigen kann, was bei den meisten nicht-IT Firmen nicht möglich sein wird. Ich entscheide mich für A, aus den oben genannten Gründen und weil dein Beispiel B nie für 1000EUR zu haben sein wird (wir reden hier ja nicht von Stangensoftware).

    >Frage: Macht es Sinn für den einzelnen, an einer solchen Sammlöung teilzunehmen? Wenn sie nicht erfolgreich ist, entsteht im kein Verlust. Ist sie erfolgreich, hat er schöne neue Software. Nur leider: Ist sie erfolgreich, obwohl er nicht daran teilgenommen hat, verdient er doppelt: Er braucht nichts zahlen, kommt dank GPL oder BSD aber trotzdem in den Genuß der Software.

    Wieso? "Sammelaktion" hin oder her. Wenn ich mir eine Software schreiben lass um damit meine Geschäftsabläufe zu optimieren -> Vorteil gegenüber konkurrenz. Wäre ich doch schön blöd ihm eine Kopie um sonst zu geben, auch wenn ich es vielleicht könnte. Der andere der in Frage kommt, die Entwicklerfirma, wird wohl auch kaum ihre Software verschenken. Wenn Sie sie genauso gut verkaufen kann. Dazu kommt, dass die Konkurrenz sicher nicht die gleichen internen Abläufe hat wie ich, meine Software wird wohl also auch nur sub-optimal (wenn überhaupt) zu ihnen passen.

    >Deshalb vertraue ich auf den guten alten Wettbewerb proprietärer Anbieter.

    Echter Wetbewerb entsteht nur mit Freier Software. Proprietäre Software hat immer einen Hang zur Monopolbildung.

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      Von Rufus am Do, 13. Juli 2006 um 20:00 #
      (wir reden hier ja nicht von Stangensoftware).

      Doch, eigentlich schon. Von vollständiger Custom-Software brauchen wir nicht zu reden, weil sich jeder kluge Auftraggeber sowieso alle möglichen Rechte sichert. Das liegt in seinem Interesse, dazu braucht's keine Freie Software als Ermahnung oder Richtlinie.

      Proprietäre Software hat immer einen Hang zur Monopolbildung.

      Falsch. Jede Software hat einen Hang zur Monopolbildung, auch sogenannte Freie. Eine von dreien möglichen Ursachen fällt weg, Monopolbildung durch proprietäre Formate. Das war's auch schon. Monopolbildung durch technische Abhängigkeit bleibt bestehen (Trolltech's Qt) und auch durch Monopolbildung durch Netzeffekte auf Benutzerseite (MySQL, Apache).

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        Von pinky am Do, 13. Juli 2006 um 20:37 #
        >Doch, eigentlich schon. Von vollständiger Custom-Software brauchen wir nicht zu reden, weil sich jeder kluge Auftraggeber sowieso alle möglichen Rechte sichert. Das liegt in seinem Interesse, dazu braucht's keine Freie Software als Ermahnung oder Richtlinie.

        Es geht nicht um "Ermahnung" oder "Richtlinie". Es ist einfach eine Tatsache, dass das was da passiert Freie Software ist!
        Du redest also von einem Markt der nichtmal 10% des kommerziellen Softwaremarkts ausmacht und gleichzeitig über die Wahl der Lizenzen, die gerademal 6% der Softwarekosten ausmachen. Wegen diesen >10% des Markts und 6% des Preises der sich durch die Lizenz ergibt stellst du die ganzen ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Vorteile von Freier Software in Frage? Kannst du machen, aber wir drehen uns hier eh im Kreis und immer wenn du bei einem Thema nicht weiter kommst springst du zum nächsten, wie ich weiter oben schon aufgelistet habe. Daher bin ich an der Stelle raus.
        Schönen Abend noch.

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          Von Rufus am Do, 13. Juli 2006 um 21:33 #
          Es ist einfach eine Tatsache, dass das was da passiert Freie Software ist!

          Stimmt! Und stellt Dir vor, dazu hat es nichtmal die Foundation gebraucht, und Eure Aufgeregtheit über das Thema ebenfalls nicht. Es hat nichtmal eine gesonderte Lizenz gebraucht.

          Und wenn die 90% des Marktes Euch nicht gebraucht hat, und ihr für die restlichen 10% keine Lösungen anbieten könnt, dann fabriziert Ihr aber sehr viel heiße Luft für nichts. Jeder Normalbürger würde das klar als Zeitverschwendung beurteilen.

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