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Thema: Niedersächsische Polizei: Weg von SUSE?

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Von Felix Schwarz am Di, 25. Juli 2006 um 23:25 #
falls es Dich interessiert kann ich Dir auch etwas über meine Erfahrungen mit der (städtischen) Verwaltung in Österreich erzählen:-)

In allen Bereichen gibt es hier eine 2-Klassengesellschaft. Auf der einen Seite pragmatisierte Beamte mit teilweise recht netten Gehältern und auf der anderen Seite Neueinsteiger mit viel Arbeit und sehr niedrigen Gehältern. Gerade in der IT hat man als Neueinsteiger jetzt 2 Möglichkeiten:
Entweder man sieht den Job als Sprungbrett, nützt das gute Angebot an Schulungen und lernt so viel wie möglich um mit diesen Wissen nach einigen Jahren in die Privatwirtschaft zu wechseln. Oder man bleibt wegen dem sicheren Job im System und passt sich langfristig an die Umgebung an :o)

Hört sich ja nicht so gut an :-(

Ich kann dir mal von meinen Erfahrungen in städtischen Berliner Krankenhäusern erzählen (Stand 2000/2001):
Mit einem Kernteam von 5 Personen wurden 700 PCs (DOS, Windows 95, 98, NT, 2000) sowie ca. 20 Server (NT 3.5, 4.0, W2k, SCO Unix, zwei Linux) betreut. Betreuung heißt hier User- und Hardware-Support sowie Zuständigkeit für das Basissystem und 3-4 Fachanwendungen. Für Netzwerk, das KIS und spezielle Fachanwendungen gab es eigene Teams, die z.T. auch aus Fachanwendern bestanden.

Das ganze Netzwerk war chronisch unsicher, zusammengeflickt und organisch gewachsen. Kraut und Rüben. Alle Installation wurden per Hand gemacht (zumindest, als ich dort anfing :-). Mit identischen Kisten und 100% zentraler Administration hätten wir aber auch mind. 2500-3000 PCs bei gleicher Mannschaft betreuen können.

Ach so: Hierarchien gab es nur insoweit, als das der Stabsstellenleiter das schönste Büro hatte und Zweifelsfall Anweisungen geben konnte. Ansonsten waren alle bis runter zum Zivi mehr oder weniger gleich.

fs

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    Von santiago am Mi, 26. Juli 2006 um 00:45 #
    Hallo!
    >Das ganze Netzwerk war chronisch unsicher, zusammengeflickt und organisch gewachsen.

    Das hört sich auch nicht so gut an :-)

    Mit Klassengesellschaft habe ich mich schlecht ausgedrückt. Habe auch die Erfahrung gemacht das man von den Leuten sehr gut aufgenommen wird. Vereinzelt gab es halt Leute die mit ihrer Arbeiteinstellung (aus meiner Sicht) in der Privatwirtschaft nicht mehr verwendbar gewesen wären.

    Als größte Ungerechtigkeit empfand ich die Bezahlung. Da gab es "alte Säcke" die in Boomzeiten mit IT-Sonderverträgen eingestiegen sind und neue Mitarbeiter wurden nur in relativ niedrigen Verwendungsgruppen (glaube bei euch heißt es BAB) eingestuft.

    Grundsätzlich schlecht finde ich den öffentlichen Dienst aber trotzdem nicht weil die Weiterbildungsmöglichkeiten recht gut sind und man mit Engagement viel lernen kann.

    Gruß
    santiago

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