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Mi, 19. Juni 2002, 21:20

Führerschein für Linux wird Realität

Bereits vor einer Woche kündigte die Dienstleistungsgesellschaft für Informatik mbH (DLGI) einen Führerschein für Linux an - der Nutzen ist umstritten.

»Der jüngste Entscheid des Innenministeriums, Behörden-Computer auf das Betriebssystem Linux umzurüsten, stellt einen gewaltigen Meilenstein in der Entwicklung dieses noch jungen Systems dar. Als Gemeinschaftsleistung technischer Freaks gestartet, steigt Linux mittlerweile immer mehr in der Gunst von Anwendern und Unternehmen«, schreibt DLGI. Als Reaktion auf die positive Entwicklung wird der Europäische Computer-Führerschein (ECDL) ab Ende August um die Prüfungen Linux und StarOffice erweitert. Dabei werden die SuSE-Version 8.0, KDE 3 und die aktuelle StarOffice Version 6 Prüfungsgegenstand sein. »Für Unternehmen ist so eine hervorragende Möglichkeit gegeben, die durch die Einführung von Linux notwendige Weiterbildung ihrer Mitarbeiter mit dem "neuen" ECDL zu verknüpfen«, so DLGI.

Der Nutzen und vor allem Wert des neuen ECDL ist dagegen umstritten, gibt doch der Führerschein lediglich rudimentär eine Auskunft über den Wissensstand des Prüflings. Die von Pro-Linux über den Nutzen des Führerscheins gefragten Unternehmen waren geteilter Meinung. Viele IT-Verantwortliche begrüßten zwar die Einführung, stuften aber die festgelegte Latte als zu niedrig ein. Viele fürchten, dass sich das unter Windows durchaus durchführbare Schema der Applikations-Bedienung nicht auf Linux übertragen kann. »Es ist fraglich, inwieweit der Prüfungsstoff praxisrelevant ist und von der Wirtschaft anerkannt wird«, schrieb uns unser Leser Gabriel Welsche. »Die bisherigen Module (z.B. Textverarbeitung, Computerbenutzung und Betriebssystemfunktionen) beziehen sich sehr stark auf Software-Produkte«.

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