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Do, 22. Juli 2004, 23:01

Software::Entwicklung

Linux unter neuem Entwicklungsmodell

Der Aufbau eines Kernel 2.7 Entwicklungsbaums kann nach Meinung von Linus Torvalds noch etwas auf sich warten lassen.

Linux soll in Zukunft einem anderen Entwicklungsmodell unterliegen, worüber die Entwickler auf dem Kernel Summit diskutierten.

Linux 2.6 ist durch die Zusammenarbeit von Linus Torvalds und Andrew Morton geprägt: zahlreiche neue Patches landen in Mortons -mm-Reihe des Kernels und gelangen nach ausgiebiger Testphase in die offiziellen Versionen. Andrew und Linus sehen ihre gemeinsame Arbeit durch den Start eines Kernels 2.7 jedoch gefährdet, weshalb sie das Entwicklungsverfahren wie gehabt weiterführen wollen, vorerst ohne eine Abspaltung und eine Deklaration als stabilen oder instabilen Zweig durchzuführen. Wenn es in naher Zukunft einen Kernel 2.7 gäbe, so enthielte dieser nur wirklich gravierende Änderungen. Ein solcher wäre auch nur von temporärer Natur und würde abgeschafft, sobald die zwei Entwicklungsreihen übermäßig asynchron würden.

Das Positive ist, dass die Änderungen mit einer hohen Stetigkeit von Statten gehen. Indem man einen Kernel als stabil deklariert, stauen sich nach gewonnenen Erfahrungen die einzubringenden Patches, die auf einen Schlag in Systeme einfließen und somit einen Sprung verursachen, der Instabilität hervorruft. Deshalb sei es von Vorteil, den Kernel in mehreren kleinen Schritten weiterzuentwickeln. Des Weiteren bedeutet dies, dass die von Kernel.org herausgegebenen Versionen auf einem relativ neuen Stand sind, und Patches, die üblicherweise nur von Distributoren hinzugefügt werden, bereits enthalten. Derzeit liegt das Ausmaß der Änderungen gemessen an den Patchgrößen bei etwa 10 MB pro Monat.

Der negative Aspekt des neuen Entwicklungsmodells liegt zum einen am Stabilitätsverlust und zum anderen in den Köpfen der Anwender. Eine Stabilität wie die des Kernels 2.4 lässt sich unter dem Duo nicht verwirklichen. Dies betrifft nicht nur die Stabilität der Treiber, sondern auch die der Schnittstellen, wodurch proprietäre Kernelmodule, wie zum Beispiel die von NVidia oder VMWare, von einer Version zur anderen inkompatibel mit dem System werden könnten. Die Stabilisierung hinsichtlich der Fehler soll zukünftig von den Distributoren übernommen werden, während sie den Kernel in der Vergangenheit mit diversen Features bereicherten. Doch auch wenn die Distributoren und Kernel.org gute Arbeit leisten, gälte ihr Produkt bei den Anwendern nicht als vollständig stabil, solange es keinen separaten Entwicklerzweig gäbe.

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Kommentare (Insgesamt: 49 || Alle anzeigen )
Re: Was hast du denn geraucht ? (nixname, Mo, 26. Juli 2004)
Re[4]: Absolut grauenhaft (Dennis, So, 25. Juli 2004)
Re[5]: endlich eine stabile API schaffen.... (pinky, Sa, 24. Juli 2004)
Re[4]: endlich eine stabile API schaffen.... (Catonga, Sa, 24. Juli 2004)
Re[3]: Was ist eine ABI? (Markus Fleck-Graffe, Sa, 24. Juli 2004)
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