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So, 13. November 2005, 12:48

Gesellschaft::Politik/Recht

LAME-Code in Sonys DRM-Technologie entdeckt

Weltweit sorgte Sonys dubioser XCP-Kopierschutz für Ärger und zuletzt auch für Sammelklagen gegen den Musikgiganten, jetzt wurde LAME-Code in Sonys Rootkit entdeckt.
Von ThomasS

Der Musikgigant Sony hat sich offenbar mit der Einführung seines XCP-Kopierschutzes für CDs eine Menge Ärger eingehandelt, weltweit wurden Empörung und die Entschlossenheit zur Klage gegen die merkwürdige Vorgehensweise geäußert. Kritisiert wurde vor allem, dass der mit Sony-CDs gebündelte Trojaner, der sich gegen alle Versuche seiner Entdeckung durch Anti-Viren- oder Anti-Rootkit-Programme sperren soll, ohne Wissen des Nutzers auf seinem PC installiert wird. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) sammelt bereits Informationen zu den CDs, auf denen der XCP-Kopierschutz verwendet wird. Die EFF führt eine Liste darüber und erwägt, wie ihre italienische Schwester ALCEI, eine Unterlassungsklage gegen SonyBMG anzustrengen.

Entdeckt wurde die Rootkit-Funktion vom Spyware-Spezialisten Mark Russinovich, der mit seinen gesammelten Erkenntnissen an die Öffentlichkeit trat. Schon kurz nachdem Sony sein DRM-Rootkit zum Einsatz brachte, entdeckten Sicherheitsexperten erste im Internet kursierende Rootkits, die sich bereits erfolgreich der neuen DRM-Technologie Sonys bedienten.

Zu dem Imageschaden und Schadensersatzforderungen könnte jetzt noch weiterer Ärger auf Sony zukommen, denn Experten entdeckten in Sonys Rootkit-Quellcode offenbar Teile aus dem LGPL MP3-Encoder LAME. Die CD "Get Right With The Man" vom Künstler Van Zant enthält augenscheinlich identifizierbare Zeichenketten aus LAME, wie ein Vergleich der verwendeten Strings "0.90", "LAME3.95", "3.95", "3.95 " zeigte.

Desweiteren entdeckte ein namentlich nicht genannter Experte, dass das Programm go.exe offenbar das Array largetbl enthält, welches Teil des Moduls tables.c der libmp3lame-Bibliothek ist. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass Sony auch gegen die Bestimmungen der GNU Lesser General Public Licence (LGPL) verstoßen hat, unter der der LAME-Quellcode lizenziert ist. Die LGPL verpflichtet Nutzer des LAME-Quellcodes unter anderem zur Angabe des ursprünglichen Copyrights, zur Veröffentlichung des veränderten Quellcodes und zur Bereitstellung anfallender Objekt-Dateien für Interessierte.

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