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Di, 1. August 2006, 07:58

Software::Web

Libertine Open Fonts gibt Version 2.1.0 frei

Das Libertine Open Fonts Project, das freie Schriften in hoher Qualität erstellen will, hat Version 2.1 der Schrift »Linux Libertine« offiziell freigegeben.

Schriftbeispiel der Libertine

Pilipp Poll

Schriftbeispiel der Libertine

Die neue Version zeichnet sich dadurch aus, dass jetzt alle vier klassischen Schriftschnitte (Normal, Fett, Kursiv, Fettkursiv) sowie zusätzlich Unterstrichen und Unterstrichen-Fett fertig sind. Fett und Fettkursiv sind nach Angaben des Initiators des Projektes, Philipp Poll, zwar nur verfettete Kursive bzw. Normale, was aber für den üblichen Gebrauch ausreichen soll. Die fetten Schriften sollen nun ein gefälligeres Bild ergeben, da ihre Laufweite korrigiert wurde.

Die neue Version der Schrift enthält Sonderzeichen für Altgriechisch. Einige osteuropäische Sonderzeichen wurden verbessert. Zusammen mit der Vervollständigung der IPA-Zeichen soll Libertine jetzt alle Zeichen der Spezifikation »CWA 13873:2000 - Multilingual European Subset« enthalten. Weitere Ergänzungen der Schrift sind die proportionalen und mediävalen Zahlen zusätzlich zu den tabellarischen und alternative Umlaute für das deutsche Alphabet.

Bereits seit September 2003 arbeiten Philipp Poll und seine Mitstreiter an der Realisierung einer qualitativ hochwertigen, GPL-lizenzierten TrueType-Schrift. Das Projekt war unzufrieden mit den freien Schriften, die es zu der Zeit gab, und versucht sich an einer freien Alternative zur Times New Roman, die allerdings keine Kopie werden sollte. Die Times New Roman erfreut sich in der Microsoft-Welt einiger Beliebtheit und wird auch von vielen Linuxern verwendet. Ein Problem besteht hierbei in der restriktiven Lizenz der von Monotype für Microsoft erzeugten Schrifttype. Wegen dieser liefern Linux-Distributoren meist nur wenige TrueType-Schriften mit. Das Projekt machte sich daher zuerst daran, eine Serifen-Schrift zu entwerfen, die der Qualität der Times so nah wie möglich kommen sollte, ohne die Schrift zu kopieren. Unter anderem wird die Times von dem Projekt als zu eng und gedrungen empfunden, da sie in den 30er Jahren als Zeitungsschrift entworfen wurde. Für Geschäftsbriefe und ähnliche Drucksachen hält man sie nicht für geeignet, glaubt aber, dass eine Serifen-Schrift dennoch besser wäre als die oft ersatzweise verwendete Arial. Das Projekt entschied sich daher zur Entwicklung einer »Buchschrift mit vernünftiger Ober- und Unterlänge« sowie mit einem guten Zeilenabstand. Das Druckbild sollte leichter als das der Times sein.

Ein weiterer Grund, nicht die Times zu imitieren, ist das Urheberrecht, das immer noch bei der Firma Monotype liegt. Obwohl unter nur leichter Abwandlung wohl trotzdem rechtliche Sicherheit bestünde, wollte das Projekt einen möglichen Konflikt vermeiden. Die Times ist ferner nach Meinung des Projekts nicht die einzige schöne Schrifttype, die denkbar ist. Um zuviel Einheitlichkeit zu vermeiden, entschied sich das Projekt, anderen nicht minder guten Schriften auf dem Markt eine Chance zu geben. In der näheren Zukunft ist auch eine Grotesk-Schrift geplant, um eine Alternative zur Arial bereitzustellen.

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Kommentare (Insgesamt: 20 || Alle anzeigen )
Re: Schöne Schrift (Der Hans, Mi, 2. August 2006)
Re: Einbindung in LaTeX (man-draker, Di, 1. August 2006)
Achtung bei Verwendung von GnuPG (Zicke, Di, 1. August 2006)
Re[3]: GPL (Aha?, Di, 1. August 2006)
Re: Einbindung in LaTeX (Jens, Di, 1. August 2006)
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