Werkzeugmaschinen mit Linux steuern: EMC2
Die Werkzeugmaschinen-Steuerung EMC2, eine Weiterentwicklung von EMC, wurde in Version emc2.0.0 veröffentlicht.
Auf der METAV 2004 gab der Arbeitskreis »Steuerungs- und Systemtechnik« des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) noch bekannt, dass »Linux keine Alternative« sei.
Pünktlich zur METAV 2006 hat das LinuxCNC-Projekt jetzt die erste offizielle Version der Steuerungssoftware EMC2 herausgebracht.
EMC2 ist eine Software-Umgebung zur Steuerung von Maschinen wie zum Beispiel Bearbeitungszentren, Schneideanlagen, Robotern und Hexapoden. EMC ist freie Software mit offenen Quelltexten. EMC2 ist ein Versuch, die originale EMC-Software (entwickelt vom US-amerikanischen »National Institute of Standards and Technology, NIST) zu vereinfachen, zu reorganisieren und weiterzuentwickeln, um sie entwicklerfreundlicher zu gestalten.
EMC2 basiert auf Linux/RTAI, kann bis zu sechs Achsen unter Verwendung echter Servoantriebe steuern (geschlossener Regelkreis), besitzt verschiedene Bedienoberflächen, hat einen eingebauten G-Code Interpreter (RS-274/DIN 66025) und unterstützt nicht-kartesische Maschinen (z.B. Hexapoden). Neu hinzugekommen ist eine Hardware-Abstraktionsebene und eine »eingebaute« Software-SPS-Steuerung, die ähnlich IEC 61131-3 programmiert werden kann.
Es werden verschiedene Hardwarekarten z.B. von Mesa Electronics, Vigliant und Vital Systems unterstützt. Durch die neue Hardware-Abstraktionsebene können Treiber für andere Karten ohne Neukompilierung geschrieben werden. Da EMC2 auf normaler x86-Hardware läuft, dürfte es besonders für Hersteller einfacher Maschinen, die einem besonderen Preisdruck unterworfen sind, interessant sein.