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Ubuntu 7.04 ab Donnerstag erhältlich
Wenn die Linux-Distribution Ubuntu 7.04 wie geplant am Donnerstag, dem 19. April erscheint, hat sie vor allem eines allen anderen Distributionen voraus.
Gemeint ist die Medienpräsenz, die alles im Linux-Bereich bisher Dagewesene übertreffen dürfte. Bereits heute wurden Pressemitteilungen ausgesandt, die von zahlreichen Online-Publikationen aufgegriffen wurden, auch solchen, die normalerweise wenig über Computer berichten. Der gewerbliche Sponsor von Ubuntu, Canonical, will Ubuntu 7.04 als sichere, gut ausgestattete Alternative zu Microsoft Windows in den Medien platzieren.
Während der Rummel um Ubuntu und seinen Gründer, Multimillionär Mark Shuttleworth, bisweilen als Hype kritisiert wird, sollte nicht vergessen werden, dass Ubuntu tatsächlich die Qualität von Debian mit einfacher Installation und Bedienung sowie breiter Hardware-Unterstützung kombiniert. Bei Canonical arbeiten über 30 Entwickler, die aus der freien Softwarewelt kommen, teils von Debian und teils von anderen Projekten.
Ubuntu 7.04 »Feisty Fawn« soll noch benutzerfreundlicher als die bisherigen Versionen werden. Erstmals ist ein Assistent enthalten, mit dem Daten und Einstellungen von Windows migriert werden können. Die Multimedia-Unterstützung wurde verbessert, indem sich Codecs, die in der Standardinstallation nicht enthalten sind, mittels Wizards auf einfache Weise nachinstallieren lassen. Die Unterstützung für WLAN wurde ebenfalls weiter optimiert und mittels Avahi lassen sich Dienste publizieren sowie Dienste und Hosts in einem lokalen Netz entdecken, ohne besondere Konfiguration zu benötigen. Der Desktop setzt unter anderem GNOME 2.18, OpenOffice.org 2.2.0rc3 und X.org 7.2 ein. Weitere in allen Varianten verwendete Pakete sind GCC 4.1.2, glibc 2.5, Linux 2.6.20 und Python 2.5.
Offizielle Varianten von Ubuntu sind Kubuntu mit KDE in der Standardinstallation, Xubuntu mit Xfce, Edubuntu mit Terminal-Server, Schul- und Ausbildungssoftware und eine Server-Variante. Die Varianten greifen alle auf den gleichen Software-Pool zurück.
Kubuntu 7.04 enthält statt GNOME KDE 3.5.6. Das Partitionierungsmodul im Installationsprogramm wurde neu geschrieben. Die Einrichtung des Netzes soll mit knetworkmanager einfacher werden. Die Paketverwaltung adept wurde verbessert. Als weitere Softwarepakete wurden Digikam 0.9.1 und Kexi beigelegt. Zeroconf (Avahi) ist aktiviert. Verbesserungen gab es auch in Guidance, einem Programm zum Steuern der Energiesparoptionen.
Die Server-Ausgabe von Ubuntu bietet bessere Unterstützung für Virtualisierung auch mit den Hardware-Fähigkeiten neuerer Prozessoren, die Kernel-basierte virtuelle Machine (KVM) und generell erweiterte Hardware-Unterstützung. Enthaltene Softwarepakete sind unter anderem Apache 2.2, PostgreSQL 8.2, PHP 5.2.1 und LTSP 5.0.
Edubuntu lässt sich unmittelbar als Thin Client einsetzen. Der Classroom Server besteht aus zwei CDs, von denen eine die Server-Software und die zweite zusätzliche Sprachen und für Ausbildungszwecke nützliche Software enthält. Ferner wird das Edubuntu-Handbuch mit stark verbesserter Dokumentation mitgeliefert.