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Mi, 27. Juni 2007, 19:03

Unternehmen

Erste Reaktionen zur Initiative gegen falsche Open-Source-Anbieter

Die Initiative von Michael Tiemann, gegen falsche Open-Source-Anbieter vorzugehen, hat erste Wirkung gezeigt.

In einem Blog-Eintrag hatte Tiemann als Präsident der Open Source Initiative sich jüngst gegen Firmen gewandt, die ihre Produkte als Open Source bezeichnen, in der Lizenz jedoch Einschränkungen vornehmen, die nicht mit der Open-Source-Definition vereinbar sind. Diese Firmen segeln in Tiemanns Augen unter falscher Flagge und wollen die Open-Source-Bewegung korrumpieren.

Tiemann nannte konkret die Firmen SugarCRM, SplendidCRM und Centric, allesamt junge Firmen, die im bereits gesättigten CRM-Markt (Kundenverwaltung) Fuß fassen wollen. Unter denjenigen, die sein Schreiben kommentierten, war auch der Geschäftsführer von Centric, David Richards. Dieser kündigte an, eine signifikante Menge von Code namens »Team Elements« unter die OSL zu stellen, eine von der OSI und der FSF anerkannte Open-Source-Lizenz. Er gehört jedoch zu der Sorte von Unternehmern, die der Meinung sind, Open Source nach eigenem Belieben definieren zu können. So bezeichnete er in einem vorangegangenen Posting die OSI als Religion und zeigte sich mit der Auffassung Tiemanns in einigen Punkten nicht einverstanden. So will er weiterhin CentricCRM unter der CPL (Centric Public License) vertreiben, die nicht als Open-Source-Lizenz anerkannt wird.

Zustimmung erhielt Tiemann von »Richie« von vtiger, einem unter der MPL veröffentlichten CRM, das aus einer früheren Version von SugarCRM entstanden ist. Keine Reaktion gab es bisher von SugarCRM und SplendidCRM. Die Firma Socialtext, Hersteller eines gleichnamigen Wiki-Systems, reagierte in anderer Weise. Sie legte die Lizenz CPAL (Common Public Attribution License 1.0), die eine Abwandlung der MPL sein soll, der OSI zur Begutachtung vor und hofft auf die Anerkennung als Open-Source-Lizenz. Die Lizenz erfüllt nach Ansicht von Socialtext alle Punkte der Open-Source-Definition. Der OSI dürfte dies kaum recht sein, da es seit 2005 ihr Bestreben ist, redundante Lizenzen zu vermeiden. Daneben lizenziert die Firma einige Perl-Module unter der Artistic-Lizenz und will den Code der SocialCalc Engine unter der Artistic-Lizenz 2.0 veröffentlichen.

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