Gesellschaft::Politik/Recht
ARD zeigt Linux-Chat als Plattform für Pädophile
Die ARD-Krimiserie Tatort hat einen harmlosen KANOTIX-Support-Chat als IRC-Kanal dargestellt, in dem sich Pädophile verabreden.
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Szene aus »Tatort«
Die am Abend des 16.9. vom NDR ausgestrahlte Episode der Krimiserie Tatort hatte Pädophilie zum Thema. In mindestens einer Szene wurde dabei im Hintergrund ein PC mit IRC-Software gezeigt, zur Untermalung der Tatsache, dass Pädophile sich oftmals zur Verabredung und zum Austausch im IRC (Internet Relay Chat) treffen.
Wie »arno911« von der Webseite Sidux-Gamers in seinem Blog anmerkt, hätte es wohl kaum viel gekostet, dafür eine angemessene Kulisse zu erstellen. Stattdessen verwendeten die Fernsehmacher das existierende und eigentlich eher für Linux ausgelegte IRC-Netzwerk von Freenode und filmten einen KANOTIX-Support-Kanal als Hintergrund.
Die Frage, die sich Beobachtern sofort stellt, ist, ob es dem Regisseur bei dieser Szene nicht bewusst war, dass er damit die Ehre des KANOTIX-Teams angreift. Man kann kaum glauben, dass dieser konstruierte Zusammenhang ein Versehen war, denn sehr wahrscheinlich wäre der Film nicht zur Ausstrahlung gekommen, wenn im Hintergrund ein ARD-Chat zu sehen gewesen wäre. Spekulationen, ob hier absichtlich freie Software diskreditiert werden sollte, sind zwar ebenso müßig wie die Frage, ob die Öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten als FUD-Sprachrohr dienen. Doch die Möglichkeit, dass KANOTIX und freier Software allgemein hierdurch Schaden zugefügt wurde, ist nicht auszuschließen.