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Mi, 24. Oktober 2007, 16:51

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.24 tritt in die Testphase ein

Auf den Tag genau drei Monate nach 2.6.23-rc1 und zwei Wochen nach der Freigabe von Linux 2.6.23 zeichnet sich mit dem Erscheinen des ersten Release-Kandidaten von Linux 2.6.24 ab, welche Neuerungen in den nächsten Kernel Einzug halten werden.

Der Kernel-Entwicklungszyklus beginnt seit über zwei Jahren mit einem zweiwöchigen Zeitfenster, in dem Linus Torvalds Änderungen und Erweiterungen akzeptiert und integriert. Mit der anschließenden Freigabe des ersten Release-Kandidaten beginnt die etwa achtwöchige Testphase, die sich auch verlängern kann.

Das kurze Zeitfenster für den Einbau der Änderungen genügte dieses Mal, um den bisher größten Patch zwischen zwei Versionen zu produzieren. Laut Torvalds kamen mehrere große Änderungen zusammen, die in einem Rekord-Patch von 11 MB (gegenüber 5,8 MB bei der Vorversion) bei Kompression mit gzip resultierten. Die umfangreichen Umbenennungen bei der Vereinheitlichung der x86- und x86_64-Architektur und den Watchdog-Treibern waren dabei nur ein Teil dieser Änderungsflut.

Schon die Kurzfassung des Änderungslogs ist 400 KB groß, das vollständige Änderungslog gar 4 Megabyte. Kernel, Patch- und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

Eine der größten Änderungen in 2.6.24 wird die Vereinheitlichung der Architekturen i386 und x86_64 zur neuen Architektur x86 sein. Dadurch sollen Redundanzen im Code beseitigt und die Wartung einfacher gemacht werden. Die meisten Kernel-Entwickler standen dieser Änderung positiv gegenüber, dem bisherigen Betreuer der x86_64-Architektur, Andi Kleen, passte sie überhaupt nicht. Er hatte daher bereits im Sommer angekündigt, gegebenenfalls zurückzutreten, und machte dies nun auch wahr. Thomas Gleixner, Ingo Molnar und H. Peter Anvin betreuen ab jetzt den vereinheitlichten Code.

Weitere tiefgreifende Änderungen gab es in den Scatter-Gather-Mechanismen des Blockgerätetreibers, in der Speicherverwaltung und in den virtuellen Dateisystemen. Diese sollen jedoch nur intern und von Anwendern nicht bemerkbar sein.

Weiter wird Linux 2.6.24 eine erhebliche Zahl neuer Treiber bringen, darunter viele WLAN-Treiber. Der neue Scheduler wird um Gruppierungsmöglichkeiten erweitert. Die Kernel-Virtualisierung wird mit Netzwerk- und Prozess-ID-Namensräumen weiter ausgebaut. Kernel Marker zur besseren Fehlersuche und Leistungsanalyse und dateibasierte Capability-Masken kamen hinzu. Ferner wurden die Sicherheitsmodule (LSM) in eine statische API konvertiert, was allerdings nicht unumstritten ist. Der Grundgedanke zu dieser Änderung war, dass es keinen guten Grund gibt, Sicherheitsmodule so modular zu gestalten, dass man sie zur Laufzeit entfernen kann. Systeme wie SELinux und AppArmor sollten daher beim Compilieren und nicht zur Laufzeit in den Kernel eingebunden werden.

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Kommentare (Insgesamt: 83 || Alle anzeigen )
Re[4]: Aufgegeben? (lokmar, So, 25. November 2007)
Re[2]: Aufgegeben? (foo, Fr, 2. November 2007)
Re[3]: Dateisysteme: reiserfs, ext3, xfs, ... (Guru, Mo, 29. Oktober 2007)
Re[2]: Dateisysteme: reiserfs, ext3, xfs, ... (hjb, So, 28. Oktober 2007)
Re[2]: Dateisysteme: reiserfs, ext3, xfs, ... (ZufriedenerLinux&Windoz-Benutz, So, 28. Oktober 2007)
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