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Mo, 19. November 2007, 19:23

Gesellschaft::Politik/Recht

Vorwurf der GPL-Verletzung an Iliad

Mehrere freie Softwareentwickler haben Iliad, einen großen französischen Internet- und Telekommunikations-Provider, wegen Verletzung der GPL verklagt.

Das Verhalten des ursprünglich offenbar Open-Source-freundlichen Unternehmens Iliad gibt den Entwicklern Rätsel auf. Nach ihren Angaben jedenfalls wurde das Unternehmen bereits wegen mehrerer Vergehen verurteilt.

In dem neuen Fall geht es um einen Router namens Freebox, der von Iliad an die Kunden geliefert wird und offenbar GPL-lizenzierte Software enthält. Iliad wird beschuldigt, den Quellcode dieser Software und der eigenen Modifikationen auch nach wiederholten Aufforderungen nicht zugänglich zu machen. Das Unternehmen behauptet dagegen, die GPLv2 zu erfüllen. Nun haben einige Entwickler freier Software davon genug und haben Klage eingereicht. Der Hauptkläger ist Harald Welte, der gerade erst, nach eigenen Angaben wegen zuviel Arbeit, OpenMoko verlassen hat. Voraussichtlich wird es in dem Verfahren hauptsächlich um Netfilter-Code gehen, den er zum Linux-Kernel beigesteuert hat. Auch die kürzlich erst in einem Verfahren gegen Monsoon erfolgreichen Busybox-Entwickler Rob Landley und Erik Andersen beteiligen sich.

Den Entwicklern geht es nach ihren Angaben nicht darum, Iliad zu schädigen. Sie wollen lediglich die Beachtung der Lizenz erreichen. Auf Schadensersatz wollen sie verzichten, abgesehen von der Erstattung ihrer Anwaltskosten.

Da aufgrund der speziellen Situation mit hohen Anwaltskosten zu rechnen ist, haben die Kläger eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Sie benötigen voraussichtlich mindestens 25.000 Euro für das Verfahren. Sie versprechen in einem Gesellschaftsvertrag, die Spenden ausschließlich für diesen Zweck zu verwenden, im Interesse freier Software zu handeln, Probleme nicht zu verschweigen und den datenschutz zu Beachten. Die FSF France hat bereits 10.000 Euro beigesteuert.

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