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Mo, 2. Juni 2008, 17:26

Software::Büro

Dänische Open-Source-Anbieter protestieren gegen OOXML

Die Vereinigung der dänischen Open-Source-Anbieter hat einen Protestbrief wegen der Änderung der dänischen Stimme zu OOXML in ein Ja und anderer Unregelmäßigkeiten veröffentlicht.

Die Veröffentlichung von ISO 29500 (OOXML) als Standard ist nach den formalen Einsprüchen von Südafrika, Brasilien und Indien erst einmal vereitelt, doch die Turbulenzen um die Standardisierung, die entgegen aller Gepflogenheiten nur mit knapper Mehrheit befürwortet wurde, sind offenbar noch lange nicht ausgestanden.

Aus zahlreichen Ländern waren Berichte über Unregelmäßigkeiten in den nationalen Verfahren und Abstimmungen bekannt geworden, darunter auch aus Dänemark. Die ursprüngliche Nein-Stimme der dänischen Standardisierungsorganisation Dansk Standard wurde in der finalen Abstimmung zu einem Ja.

Die dänische Open Source Leverandørforeningen (OSL), eine Assoziation von Open-Source-Anbietern, verlangt nun in einem Protestbrief an Jacob Holmblad, die Standardisierung von OOXML im Fast-Track.Verfahren offiziell für gescheitert zu erklären. Holmblad ist der Vorsitzende von Dansk Standard und Vizepräsident der ISO.

Nach Ansicht der OSL ist die Standardisierung schon seit mehr als zwei Monaten ungültig, da die Frist zum Aussenden des Berichtes zu der Tagung, die die Einwände klären sollte, sowie zum Aussenden des korrigierten Standardentwurfes abgelaufen ist. Schon am 22. Mai brachte die Organisation in einem Brief an Dansk Standard ihre Meinung zum Ausdruck, dass die Microsoft-Office-Formate die Interoperabilität behindern, die zugehörigen XML-Schemata fehlen, die korrigierte Spezifikation nicht versandt wurde, die Spezifikation Widersprüche enthalte und nicht festgelegt wurde, wie der Standard weiter gepflegt werden soll.

Die OSL kreidet ferner an, dass die Änderung der dänischen Stimme von Nein auf Ja einen Konsens unter den Mitgliedern erfordert hätte, den es aber nicht gab. Dänemark hatte 168 Einwände gegen den OOXML-Standard erhoben, und laut OSL ist es nicht möglich zu prüfen, ob diese von der ISO bearbeitet wurden, da ja die oben genannten Dokumente nicht geliefert wurden.

Der ganze Prozess und die Entscheidung hat nach Ansicht der OSL die Regeln der ISO verletzt sowie dem Ansehen der ISO geschadet. Die Standardisierung im Fast-Track-Verfahren sei damit gescheitert und die ISO solle die Standardisierung neu beginnen.

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