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Fr, 22. August 2008, 08:09

Gesellschaft::Politik/Recht

Sachsen-Anhalt will auf offene Standards setzen

Das Bundesland Sachsen-Anhalt hat seine IT-Strategie vorgestellt, in der Open Source eine wichtige Rolle spielen soll.

Mit dem Beschluss vom 29. Juli 2008 hat sich die Landesregierung zur IT-Strategie des Landes Sachsen-Anhalt nach eigenen Angaben eindeutig positioniert. Die Strategie wurde in einem PDF-Dokument von über 50 Seiten dokumentiert. Das frei erhältliche Dokument hat die strategische Ausrichtung der IT-Organisation, Architektur und Standards, Management und Controlling sowie Service und Betrieb als wesentliche Komponenten.

Grundsätzlich fordert die Landesregierung den Einsatz von betriebssystem- und plattformunabhängigen Anwendungen. Auch Open Source und offene Dateiformate werden berücksichtigt. Durch die Verwendung von offenen Standards sollen die Kosten eines möglichen Wechsels der Plattform so gering wie möglich gehalten werden.

Konkretisiert wird das in Kapitel 4.7 und Kapitel 4.8. In ersterem wird der aktuelle Einsatz von Open Source Software (OSS) beschrieben. Demnach wird OSS in den einzelnen Ressorts sehr unterschiedlich eingesetzt, vor allem aber im Serverbereich. Hervorzuheben seien u.a. das Landesportal auf Typo3-Basis, die zentrale Zahlungsverkehrsplattform auf XT-Commerce-Basis und Fachanwendungen auf Basis von JBOSS. Der Einsatz proprietärer Software dominiere jedoch.

Ein 2005 abgeschlossener Vertrag zur Ausstattung von Arbeitsplätzen mit einem nicht genannten Anbieter erforderte erhebliche Lizenzzahlungen, die finanziert wurden, indem das IT-Budget der Ressorts pauschal reduziert wurde. Das machte es nach Angaben der Regierung bisher unmöglich, Kostenvorteile durch den Einsatz von OSS zu erzielen.

Die Regierung setzt sich das Ziel, dies zu ändern. Durch den Einsatz von OSS soll die Abhängigkeit von einem Anbieter reduziert werden. Der Wegfall von Lizenzkosten wird als weiteres Argument genannt. Der Einsatz von OSS soll künftig gefördert werden. Noch gibt es allerdings keine Kriterien für die Auswahl zwischen freien und proprietären Produkten. Diese müssen erst noch erstellt werden. Durch geänderte Abrechnungsverfahren sollen finanzielle Anreize zum Einsatz von OSS geschaffen werden. Open-Source-Kompetenzen sollen beim zentralen IT-Dienstleister gebündelt und den Ressorts für die Planung und Einführung von Lösungen zur Verfügung gestellt werden.

Auch bei den Dokumentenformaten ist ein Kurswechsel geplant. »Mit den aktuell eingesetzten Softwareprodukten kann u.U. auf Inhalte von Daten, die in der Landesverwaltung erst vor wenigen Jahren mit entsprechenden Vorgängerversionen erzeugt wurden, nicht mehr zugegriffen werden. Das bedeutet in der Konsequenz einen Verlust der Information in diesen Dokumenten oder einen immensen Aufwand zu deren Wiedererlangung.«

Diesem Problem soll mit einer Reduzierung der Formate auf das Notwendige begegnet werden. Dabei sollen die Formate anhand der Verbreitung, der langfristigen Unterstützung der Anbieter, der Offenlegung der Dokumentation und der Übereinstimmung mit der Standardisierung der Softwareprodukte ausgewählt werden. Weiter sollen die bestehenden Lizenzbedingungen, die Offenlegung der Dokumentation sowie die aktuellen technischen Umsetzungen in Form von Software berücksichtigt werden.

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Kommentare (Insgesamt: 32 || Alle anzeigen )
Re[3]: Hervorragend (ToHo, Sa, 23. August 2008)
Re[5]: Hervorragend (Rufus, Fr, 22. August 2008)
Re[4]: Hervorragend (Trmbl, Fr, 22. August 2008)
Re[2]: Irrelevant (demograph, Fr, 22. August 2008)
Re[4]: Hervorragend (Erik, Fr, 22. August 2008)
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