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Do, 25. Dezember 2008, 11:05

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.28 freigegeben

Linus Torvalds hat Version 2.6.28 des Linux-Kernels freigegeben, die zahlreiche Optimierungen und neue Treiber enthält.

Nur zweieinhalb Monate dauerte es dieses Mal, die neue Kernel-Version fertigzustellen. Sie bringt zahlreiche Erweiterungen und Optimierungen. Gemessen an der komprimierten Größe des Patches von 2.6.27 bringt 2.6.28 die zweitgrößte Zahl von Änderungen bisher. Das Änderungslog ist allerdings kleiner als das der letzten drei Kernelversionen und etwa gleich groß wie das von Linux 2.6.24. Da Linux 2.6.24 genau elf Monate zurückliegt, wurden im Jahr 2008 fünf Kernelversionen veröffentlicht.

Die Änderungen in Linux 2.6.28 betreffen, wie eine Statistik von Linus Torvalds schon am Anfang des Entwicklungszyklus zeigte, zu zwei Dritteln die Treiber. Zu den wichtigsten Änderungen gehören die Freigabe des Dateisystems ext4 zur allgemeinen Nutzung, das Hinzufügen der Treiber aus Linux-staging, Verbesserungen des i915-Grafiktreibers mit der neuen Speicherverwaltung Graphics Execution Manager (GEM), Verbesserungen der Skalierbarkeit der Speicherverwaltung, bessere Ausnutzung des Swaps, Beschleunigung der Speicherverwaltung mit VMAP, die Möglichkeit, alle Prozesse eines Containers gemeinsam einzufrieren und die Unterstützung von Ultrawideband Radio (UWB) mit Wireless USB und UWB-IP auf dieser Basis.

Der neue Kernel enthält eine Option, um die unteren 64 K des Speichers auszulassen und damit zusammenhängend eine Option, den unteren Speicherbereich auf Veränderungen zu prüfen. Offenbar gibt es Anlass zur Vermutung, dass verschiedene BIOSe diesen Speicherbereich korrumpieren und damit zu Problemen bei Suspend oder zu Abstürzen führen können.

Weitere Neuerungen sind die Hinzufügung eines Subsystems, das die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen für WLAN-Geräte regeln soll, das Phonet-Paketprotokoll von Nokia, das Distributed Switch Architecture-Protokoll, das Protokoll GVRP, Netzwerk-Namespaces in Netfilter, CPU-Hotplug für Xen, Tracepoints zum Erstellen von Statistiken, Version 4 des rpcbind-Protokolls und die Erkennung von angeschlossenen Kabeln bei Soundkarten, die das unterstützen.

Über sysfs kann nun eine Festplatte angewiesen werden, ihre Köpfe anzuheben und sich auf einen Aufprall vorzubereiten. In Kombination mit einem Beschleunigungsmesser könnte so versucht werden, Schäden an Festplatten bei einem Fall zu minimieren. Im Krypto-Subsystem wurde ein deterministischer Zufallsgenerator nach ANSI X9.31 A.2.4 implementiert. Mit einem Skript kann man nun eine minimale Policy für SELinux generieren. Ein »Boot Tracer« wurde hinzugefügt, um Entwicklern zu ermöglichen, das Zeitverhalten der Initialisierungs-Aufrufe zu messen und damit die Boot-Geschwindigkeit zu optimieren. Eine Gruppe von Prozessen kann nun mit dem »Container Freezer« als Einheit suspendiert und aufgeweckt werden.

Unter den vielen neuen Treibern, die zum Kernel hinzukamen, findet man den ATA-Chip tx4938ide, serielle Ports von Oxford Semiconductor, Mellanox ConnectX 10 Gbit/s Ethernet, mehr Backlight-Treiber, GPIO NAND Flash, USB VoIP-Telefone mit CM109-Chipsatz, SMSC LAN95XX und Spektrometer von Vernier.

Die Unterstützung für die alte Sun-4-Architektur wurde entfernt, ebenso die für serielle Ports in Coldfire. Auch Interrupt-Balancing für 32-Bit-x86-Systeme gibt es nicht mehr, da dies über externe Programme konfiguriert werden kann.

Eine Liste aller Änderungen enthält das sehr ausführliche Changelog. Die Seite Kernelnewbies.org hat eine übersichtliche Zusammenfassung der Änderungen veröffentlicht. Die aktuelle Version von Linux kann von kernel.org und zahlreichen Spiegelservern in Form von Patches oder tar-Paketen heruntergeladen werden.

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Kommentare (Insgesamt: 28 || Alle anzeigen )
Re[4]: Frohe Weihnachten ! (jtsfds99, Do, 15. Januar 2009)
Re: GEM auf EeePC (jtsfds360, Do, 15. Januar 2009)
Re[2]: Deterministischer Zufall? (Me, Mo, 29. Dezember 2008)
Re: Deterministischer Zufall? (lilili, So, 28. Dezember 2008)
Deterministischer Zufall? (Me, So, 28. Dezember 2008)
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