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Mi, 7. Januar 2009, 16:10

Gesellschaft::Politik/Recht

Vietnam schreibt Einsatz von quelloffenen Systemen in Behörden vor

Einem Bericht der vietnamesischen Seite »VietnamNet Bridge« zufolge hat das Ministerium für Information und Kommunikation des Landes eine bindende Regelung beschlossen, wonach der Einsatz von OpenSource-Software auf behördlichen Systeme vorgeschrieben ist.

Auf die Leiter der Regierungsbehörden und IT-Spezialisten in Vietnam rollt eine gewaltige Umstellungswelle zu. Wie die Seite »VietnamNet Bridge« berichtet, verabschiedeten das Ministerium für Information und Kommunikation des Landes eine Regelung, die den Einsatz von freier und offener Software in den Behörden des Landes bindend vorschreibt. Das ehrgeizige Ziel ist, dass bis 30. Juni dieses Jahres auf allen Servern der IT-Abteilungen freie Software eingesetzt wird. Bis dahin sollen alle Mitarbeiter im Umgang mit der neuen Software geschult sein. Darüber hinaus wollen die Verantwortlichen, dass bis zum Startschuss mindestens die Hälfte der Betroffenen mit der eingesetzten Lösungen flüssig arbeiten können.

Bereits Ende des Jahres sollen nicht nur die IT-Abteilungen, sondern auch Server anderer Bereiche auf freie Software umgestellt sein. Hier sieht der Plan vor, dass mindestens 70% der Beschäftigten im Umgang mit der neuen Software geschult werden und 40% damit flüssig arbeiten. Darüber hinaus sind die Abteilungen angehalten, die Zahl der Dokumente, die durch freie oder quelloffene Software unterstützt werden, und die dafür notwendige Infrastruktur zu erhöhen. Bereits Ende 2010 sollen alle Mitarbeiter der Regierungsbehörden Open-Source-Software verwenden können.

Das asiatische Land setzt sich bereits seit geraumer Zeit mit freier und quelloffener Software auseinander. Bereits 2003 hatte es angekündigt, »Microsoft Schritt für Schritt zu eliminieren«. In den darauf folgenden Jahren startete die vietnamesische Regierung eine Vielzahl von Pilotprojekten. Die Spanne reichte dabei von Hochschulen bis zur nationalen Sicherheit. Vietnam sieht zahlreiche Chancen durch den Einsatz von FOSS. Unter anderem soll die Software-Piraterie reduziert und die Kosten der IT gesenkt werden. Als Bedrohung wird die übermäßige Abhängigkeit von proprietären Produkten gesehen.

Bereits Mitte 2008 wurde die Mehrzahl der im Land produzierten und vertriebenen Systeme mit Linux ausgestattet. Im Zuge der steigenden Bekanntheit von Linux und quelloffener Software kündigten auch diverse Organisationen einen Schwenk auf alternative Software an. So verkündete die Kommunistische Partei des Landes, bis Ende 2008 alle Desktop-Systeme mit OpenOffice.org auszustatten. Andere große Unternehmen, wie die landeseigene Post, planen eine Migration auf quelloffene Systeme und befinden sich in der Testphase. »Die Vergangenheit gehörte Microsoft - nun ist es an der Zeit für Linux«, schrieb »VietnamNet Bridge« bereits im April 2008.

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