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Mo, 28. September 2009, 14:36

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.32 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 2.6.32-rc1 freigegeben, die unter anderem das Timechart-Tool und die Grundlagen für verbesserte Energieverwaltung bringt.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Der Patch, der Linux 2.6.31 auf den Stand der aktuellen Testversion bringt, ist bereits so groß wie bei der Vorgängerversion, das Änderungslog etwas kleiner. Wie Torvalds anmerkt, sind 67% der Änderungen dem Bereich der Treiber zuzurechnen. Die neuen experimentellen Treiber im Verzeichnis »staging« hatten daran wiederum einen großen Anteil. Weitere signifikante Anteile an den Änderungen hatten die Architekturen mit 10% einschließlich der neuen Architektur »SCore«, die Firmware mit ebenfalls 10% und die Dokumentation mit 5%.

Zur Abwechslung fand dieses Mal kein neues Dateisystem Aufnahme in den Kernel, aber mehrere der vorhandenen wurden aktualisiert. Ganz korrekt ist die Aussage von Torvalds jedoch nicht, denn das virtuelle Dateisystem devtmpfs kam neu hinzu. Dieses Dateisystem war heftig umstritten, da einige Entwickler darin die Rückkehr des vor einiger Zeit entfernten devfs sahen, während der generelle Konsens ist, so viel Code wie möglich in Benutzerprozesse zu verlagern (der gegebenenfalls in einer Initial Ramdisk ausgeführt wird).

Es gab einige Geschwindigkeitsverbesserungen wie beim per-BDI write back threads patch, der das Schreiben von geänderten Blöcken auf die Festplatten besser skalierbar machen soll. Ein besseres Verständnis des Systemverhaltens führte ferner dazu, dass standardmäßig Kindprozesse nicht mehr sofort bei ihrer Erzeugung laufen dürfen, sondern zunächst der Ursprungsprozess weiterläuft. Dies soll die Geschwindigkeit insgesamt etwas erhöhen.

Umfangreiche Aufräumarbeiten gab es im WLAN-Subsystem. Ein Hostsystem mit KVM-Hypervisor kann nun Interrupts in den Gastsystemen auslösen. Ferner unterstützt KVM den Modus »unrestricted guest« neuerer Intel-Prozessoren.

Eine Aktualisierung der Energieverwaltung sorgt künftig dafür, dass individuelle Komponenten des Systems separat in einen Energiesparmodus gehen können. Das Timechart-Programm von Arjan van de Ven wurde integriert. Auch das Subsystem Kernel Shared Memory wurde aufgenommen. Dies kann, hauptsächlich auf Servern für virtuelle Maschinen, zu erheblichen Speicher-Einsparungen führen.

HWPOISON, eine Methode zum Ausblenden von vorübergehend oder dauerhaft defektem RAM-Speicher, kam neu hinzu. Es benötigt Hardwareunterstützung, die erst in kommenden Intel-Server-Prozessoren zu finden sein wird, und kann verhindern, dass bei nicht korrigierbaren RAM-Fehlern eine Kernel-Panic ausgelöst wird. Zwei neue Zeitzähler sind für Aufgaben gedacht, bei denen Zeitstempel mit geringerer Auflösung, aber dafür auch minimalem Overhead benötigt werden. Daneben enthält Linux 2.6.32-rc1 zahlreiche neue Treiber und andere Änderungen. Kernel, Patch- und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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Kommentare (Insgesamt: 43 || Alle anzeigen )
Re[2]: Kernel IO bug (Martin, So, 4. Oktober 2009)
Re[4]: Kernel IO bug (Christopher Roy Bratusek, Mi, 30. September 2009)
Re[3]: Kernel IO bug (Jörg Zweier, Mi, 30. September 2009)
Re[2]: Kernel IO bug (Christopher Roy Bratusek, Mi, 30. September 2009)
Re: Kernel IO bug (Jörg Zweier, Mi, 30. September 2009)
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