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Thema: Warum hat Linux den Durchbruch auf dem Desktop noch nicht geschafft?

18 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Null am Mo, 28. Mai 2018 um 01:13 #

Ich bin seit mindestens 2000 Linux Benutzer. In diesem Zeitraum hatte ich wohl jede größere Distribution mal für längere Zeit am laufen, ebenso die 'großen' Desktops in der Zeitspanne.

Was bräuchte Linux um es auf mehr Desktops zu schaffen?

# Hardware Unterstützung
Jenseits von Thinkpads, den original EEE PCs oder Dell XPS ist es ein Glücksspiel ob die Hardware unterstützt wird. Selbst auf meinem 5 Jahre alten Thinkpad (!!!) gibt es bekannte und ungelöste Probleme mit dem Mikrofon unter Linux.
Meine Lösung? Ein USB-Headset
Ein anderer Rechner hatte einen Bay-Trail Chipsatz. Es gibt dort seit mehreren Jahren ein Problem mit dem C-States welches dazu führt, dass das komplette System einfriert.
Problem seit Jahren bekannt, einziger Workaround den es aktuell gibt ist ein Kernel Parameter der die Energiesparfunktionen der CPU heruntersetzt und somit die Batterie Laufzeit massiv heruntersetzt.

Beide Systeme laufen mit einem aktuellen Windows komplett ohne Probleme.

Natürlich könnten die Hersteller Treiber in den Kernel einfügen und hätten auch das Knowhow (Intel für Bay-Trail z.B.) ... aber ohne Benutzer von Linux haben die Hersteller keinen Anreiz, und die meisten Benutzer wollen einfach nur das Hardware funktioniert und nehmen Windows.

Dell XPS ist eine gute Erfolgsgeschichte in dieser Hinsicht. Jedoch sollte man beachten das diese Kisten primär für Web-Entwickler gedacht sind, die schwerlich 'Durchschnittsnutzer' sind.

# Software Unterstützung
Es gibt zuviel kommerzielle Software, die unter Linux nicht läuft. Wine ist meistens eine Hit-Or-Miss Geschichte, die sich auch noch mit jedem Wine-Update von einem Hit in ein Miss ändern kann.

Normale Leute wollen etwas mit ihrem Computer 'machen'. Dieses 'machen' bedeutet i.d.R. Software laufen zu lassen, ohne sich für das Betriebssystem zu interessieren.

Wer einmal erlebt hat wie viel Aufwand es für eine Firma ist, selbst relativ einfache Software auf API stabilen Plattformen der gleichen Familie zu releasen (Windows 7, Windows 8, Windows 10) wo die Kunden sind, der wird nicht ernsthaft davon ausgehen, dass es ein Release für Linux geben wird. Hinzu kommt noch der Support-Alptraum wenn dann ein Kunde auf Distribution XYZ ein Problem mit der Software hat.

Spiele sind hier eine Ausnahme, können jedoch nicht wirklich mit 'Arbeitssoftware' verglichen werden.

# Das Linux Desktop-Wirrwarr
Jeder Linux-Desktop den ich benutzte hatte auf eine andere Art und Weise Probleme. Ich möchte gar nicht erst auf die Jahre zu sprechen kommen, in denen Gnome 3 / KDE 4 absolut instabil liefen und komplett unbrauchbar waren (dank XFCE konnte ich damals wenigstens ein Terminal öffnen). Zuletzt war Mate lange Zeit in einem Zustand zwischen GTK2/GTK3 der sehr nervig war.

Beispiele:
- Kein Standard-Datei-Öffnen Dialog (QT, GTK, Selbstgestrickt) ...
- Kein Standard-Theme was für alle Programme funktioniert
- Kein Standard zur Bedienung der Programme
- Jeder Desktop hat irgendwelche anderen Microcuts (Bugs mit dem Systray, Darstellungsbugs wenn neue Tabs geöffnet werden, Probleme mit der Stabilität, Einfrieren des kompletten Desktops, Probleme mit Suspend/Resume, Probleme mit vertikalen Panels, ...)
- Probleme mit i18n/l10n: Es scheint Linux ist primär in der westlichen Welt verbreitet und es wird hässlich sobald man z.B. chinesische Zeichen eingeben möchte aber auch schon Deutsche Umlaute können interessant werden.

# Linux als Entwicklungsplattform für den Desktop
Das Problem hier ist nicht QT vs GTK, sondern primär eine stabile Plattform zu haben, inklusive Dokumentation und einer Sprache für Line Of Business Applikationen. Wenn man eine Plattform wie .NET von der Produktivität her mit C/Vala GTK oder C++/QT oder C++/wxWidgets vergleicht sieht es traurig aus.
Mono war aus politischen Gründen unerwünscht, aber die Opensource-Community hat seit mindestens 20 Jahren bewiesen, dass sie es nicht schafft, eine vernünftige Plattform zu bauen.
Kann ich nachvollziehen - ich habe als Entwickler auch mehr Spaß interessante Probleme zu lösen als Dokumentation/Tests und APIs für i18n/l10n zu schreiben. Ganz zu schweigen, dass das Know-How für gute APIs und Implementierungen in Jahren Vollzeitarbeit aufgebaut werden.

# "Community"
Die Community ist unglaublich toxisch, egal ob es um den richtigen Editor geht, um die richtige Programmiersprache oder die richtige Distribution... ständig gibt es religöse Kämpfe, ständig gibt es sinn-freie Diskussionen die an den Problemen vorbeigehen und statt Lösungen und Kompromisse zu finden.
Wenn es Kritik an einem Linux Programm oder an einer Linux Distribution gibt, gibt es in der Regel einer der folgenden Reaktionen:
- Der Benutzer benutzt 'es' nicht richtig.
- Das exakte Problem existiert nicht unter Programm X oder Distribution Y (Dafür jedoch unzählige andere Probleme)
- Hier ist der einfache 'Workaround' in 42 simplen Schritten, der in 50% der Fälle das Problem zu 25% löst.

# Das Ende
Ich verdanke Linux praktisch meine Karriere und habe mehr von Opensource profitiert, als ich zurück gegeben habe.

Vielleicht erscheint diese Nachricht undankbar. Ich bin dankbar.

Trotzdem denke ich darüber nach zurück zu Windows oder nach OSX zu wechseln. Das Leben ist am Ende zu kurz um sich ständig mit 'Infrastruktur' herum zu schlagen.

Die Probleme von Linux sind systematische Probleme.
Ohne Benutzer keine Software keine Hardware-Unterstützung keine Benutzer.

Es wäre schön wenn z.B. Gesetze erlassen würden von der EU, dass alle staatliche Software auf Linux laufen muss, um aus diesem Teufelskreis raus zu kommen. München zeigt, dass noch nicht mal der Teil klappt obwohl der die lokale IT Industrie ankurbeln würde und Sinn macht.

Der Desktop bleibt auch in absehbarer Zukunft wichtig. Linux wird aber meiner Meinung nach in absehbarer Zeit keinen nennenswerten Marktanteil haben und ich sehe keine Anzeichen das sich das ändern wird.

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    Von Umsteiger am Mo, 28. Mai 2018 um 07:13 #

    Echt guter Beitrag, trifft auch auf vieles bei mir zu, danke dafür :up: :)

    Genau wie aus Einstellungen zum Leben, bin ich auf MacOS und Windows gewechselt. Linux läuft bei mir in der VirtualBox, wo keine Hardware Probleme so oft auftreten. Ich kann arbeiten und wenn ich muss oder will, kann ich auch auf Linux in der VBox arbeiten. Zum Beispiel, Code für Linux schreiben und was sonst noch auf Linux zutrifft.

    Für mich eine eindeutig bessere Lösung. Ich muss auf nichts verzichten und habe deutlich an Komfort gewonnen. Brauchst du Windows, nimm es. Brauchst du Linux, nimm es. Alles auf einer Hardware. Virtualisierung ist super!!!!

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      Von Sehe ich anders am Mo, 28. Mai 2018 um 08:25 #

      Ich muss auf nichts verzichten und habe deutlich an Komfort gewonnen.

      Ich kann deine Beweggründe nachvollziehen, allerdings hast du an Sicherheit verloren.

      Besser wäre, sofern die Hardware mitmacht, als Hostsystem Linux zu nehmen und Windows und sein Nutz-Linux in einer VM laufen zu lassen.
      Idealerweise mit VT-d, da kann man auch unter Windows direkt auf die Hardware zugreifen. Das ist z.B. bei Spielen wichtig, da man mit VT-d praktisch keinen nennenswerten Performanceverlust hat, obwohl das OS in einer VM läuft.

      Leider hat VT-d, so wie es momentan in Hardware gelöst ist, noch einen großen Haken.
      Eine VM, die ein Device, z.B. die GPU benutzt, nimmt sie komplett in Beschlag.
      Man kann das Device nicht zwischen dem Gast und Hostsystem umschalten.
      Man müsste also zwei GPUs verbauen und beide müssten mit jeweils einem eigenen Monitorkabel zum Monitor angeschlossen werden und wenn man dann zwischen dem Host und Gastsystem switched, dann müsste man auf dem Monitor noch zwischen den Eingängen umschalten.
      Also im großen und ganzen keine praktikable Lösung.

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        Von Umsteiger am Mo, 28. Mai 2018 um 09:37 #

        Ich kann deine Beweggründe nachvollziehen, allerdings hast du an Sicherheit verloren.

        Weil?

        https://www.cvedetails.com/top-50-products.php?year=2018

        Absolute Sicherheit gibt es nicht. Sieht man sich die Linux-Distributionen an, sind sie auch nicht unbedenklich, nicht nur Ubuntu. Wenn du Code lesen und verstehen kannst, wirst du schnell erkennen das hier auch nicht alles Gold ist was glänzt. Und sicher kann man es dank Open Source gewiss auch ändern, aber macht selten jemand und das eigene Leben ist zu kurz und zu Ereignisreich, als das man es alles ändern könnte. Also von welcher Sicherheit sprichst du?

        Besser wäre, sofern die Hardware mitmacht, als Hostsystem Linux zu nehmen ...

        Und schon geht es los mit wenn und aber. Meine Überzeugung um ein IT-Projekt erfolgreich abschließen zu können ist der. Du analysierst das Problem, suchst dafür die passende Software und danach die passende Hardware, die diese Software ausführen kann. Mit größter Wahrscheinlichkeit führt das zum sicherem Erfolg. Was noch nicht passt, wird oft noch passend gemacht.

        Die Argumentation die du erstmal präsentierst ist, zuerst Linux und dann das Problem. Irgendwie wird es schon klappen, mit viel Fleiß und Kompromissen. Kann man sicher so machen, aber dann wird es halt Kacke. Diese Lösung ist allgemein zum scheitern verurteilt.

        Linux ist zweifellos ein gutes System, aber nicht allmächtig. Linux spielt seine Trümpfe aus, in den Funktionen die es bietet. Und das gilt für jedes Betriebssystem.

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          Von Sehe ich anders am Di, 29. Mai 2018 um 07:10 #

          Weil?

          Z.B. aus folgenden Gründen.
          1. Schadsoftware, vor allem die per Mail und dem Browser reinkommt, wird verstärkt für Windows geschrieben, weniger für Linux.

          2. Linux ist mit seinen vielen Ausprägungen ein moving Target, das macht es schwer, Malware daran anzupassen.

          3. btrfs bietet Datensicherheit, die NTFS nicht bieten kann. Im Userspace kriegt man sogar ZFS.

          4. Bezüglich dem Link. Eine hohe Anzahl an CVE Meldungen sagt nichts über die Sicherheit eines Systems aus, sondern nur, dass
          A) man Sicherheit ernst nimmt und das Problem auch mit CVE Meldungen angreift, anstatt es unter den Teppich zu kehren und
          B) Gefundene Lücken in Angriff genommen werden und gelöst werden. C) Das System aktiv gewartet und nach Lücken gesucht wird.
          Eine hohe Anzahl an CVE Meldungen ist insofern, wenn, dann eher positiv zu sehen. Sorgen würde ich mir eher bei Systemen machen, die kaum CVE Meldungen haben.

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            Von Umsteiger am Di, 29. Mai 2018 um 09:38 #

            1. Schadsoftware, vor allem die per Mail und dem Browser reinkommt, wird verstärkt für Windows geschrieben, weniger für Linux.

            2. Linux ist mit seinen vielen Ausprägungen ein moving Target, das macht es schwer, Malware daran anzupassen.

            Das ist richtig, das mehr Malware für Windows geschrieben wird. Richtig ist auch das man hier nicht mehr so Schutzlos ist wie früher. Ich behaupte hier sogar das Windows hier das sicherere System ist, weil MicroSoft durch diese "Feuertaufe" bereits viele male gegangen ist. Und sie haben gelernt und aufgerüstet. Linux punktet hier wirklich durch seine niedrige Verbreitung, weil vieles zur MS-Welt inkompatibel ist. Das heißt, hier muss sich Linux erstmal doch beweisen.

            3. btrfs bietet Datensicherheit, die NTFS nicht bieten kann. Im Userspace kriegt man sogar ZFS.
            Natürlich! Alle Systeme haben ihre Funktionen und auch NTFS bietet Funktionen die BTRFS und ZFS nicht bietet. Alle haben hier ihre Vor- und Nachteile. Wichtig hier ist der Betrachtungspunkt, wofür hier was Entwickelt wurde.

            4. Bezüglich dem Link. Eine hohe Anzahl an CVE Meldungen sagt nichts über die Sicherheit eines Systems aus, sondern nur, dass
            A) man Sicherheit ernst nimmt und das Problem auch mit CVE Meldungen angreift, anstatt es unter den Teppich zu kehren und
            B) Gefundene Lücken in Angriff genommen werden und gelöst werden. C) Das System aktiv gewartet und nach Lücken gesucht wird.
            Eine hohe Anzahl an CVE Meldungen ist insofern, wenn, dann eher positiv zu sehen. Sorgen würde ich mir eher bei Systemen machen, die kaum CVE Meldungen haben.

            Interpretationssache. Ich wollte nur darauf hinaus, das absolute Sicherheit es nicht gibt und real viele Sicherheitskritische Probleme auch unter Linux existieren. Man könnte hier jetzt ausrollen, warum nur Debian so hohe Quote aufweist und warum andere Distributionen wie weniger etc... und ob Debian tatsächlich alle Probleme schließt … anderes Thema. Anderes System heißt andere Probleme. Wenn du Windows gegen Linux austauschst, tauschst du Windows Probleme, gegen Linux Probleme und andersrum genauso.

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              Von Sehe ich anders am Di, 29. Mai 2018 um 15:52 #

              Das heißt, hier muss sich Linux erstmal doch beweisen.

              Nein, denn Linux ist im Serverbereich Angriffsziel Nr 1. und da beweist es sich sehr gut. Die Feuertaufe hat es somit durchaus schon vor Jahrzehnten bestanden.
              Die Vorteile bleiben und was den Desktopeinsatz betrifft habe ich noch einen wichtigen Punkt vergessen. Was als E-Mail Anhang reinkommt, ist erst einmal nicht ausführbar, sondern muss vom Benutzer ausführbar gemacht werden.

              und auch NTFS bietet Funktionen die BTRFS und ZFS nicht bietet.
              Das ist nicht der Punkt. Es gibt unter Linux dutzenden zu NTFS ähnlichen Ersatz (z.b. ext4 oder xfs), aber BTRFS und ZFS haben ein Alleinstellungsmerkmal, welches es in dieser Form unter Windows mit NTFS oder VFAT* nicht gibt, nämlich bspw. Copy on Write.

              NTFS, VFAT, EXT4, XFS sind alles Äpfel. Unterschiedlich ist lediglich die Sorte.

              BTRFS und ZFS sind aber keine Äpfel, es sind nicht einmal Birnen, sondern Pepperoni.

              Der Unterschied ist somit riesig.

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                Von Sehe ich anders am Di, 29. Mai 2018 um 16:04 #

                Ergänzung:

                Was man mit BTRFS und ZFS vergleichen kann ist unter Windows lediglich das relativ neue ReFS, aber das kriegt man inzwischen nicht mehr mit den typischen Heimanwender Betriebssystemversionen von Windows.
                Da ist dann bspw. schon die Enterpriseversion notwendig.

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                  Von Umsteiger am Di, 29. Mai 2018 um 17:38 #

                  Das wovon du redest, sind Funktionen. Das ist ein anderes Thema. Meine Meinung dazu habe ich gesagt.

                  Und Linux hat seine Feuerprobe als Desktop-System noch nicht gemacht. Und Server ist nicht gleich Server. Was einen Server unterscheidet sind seine Dienste. Unterschiedlich Dienste = Unterschiedliche Server. Die Sicherheit dieser Server obliegt in den Fähigkeiten seines Admins. Und es gibt sehr viele "gefallene" Linux-Server im Internet. Es ist also nicht so, das Linux per se sicherer ist. Technologie Linux abzusichern, gibt es sicherlich genug. Aber andere Betriebssysteme bieten das ebenfalls. Womit hier wieder bei den Funktionen wären.

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        Von Anonymous am Mo, 28. Mai 2018 um 13:59 #

        >Leider hat VT-d, so wie es momentan in Hardware gelöst ist, noch einen großen Haken.
        >Eine VM, die ein Device, z.B. die GPU benutzt, nimmt sie komplett in Beschlag.

        Beim Spielen dürfte das ja egal sein. Und sonstige use-cases für VT-d? CAD?

        Bin mir bzgl. Auswirkung bei Nutzung von VT-d nicht sicher (da noch nicht probiert), aber man kann ja eine VM auch pausieren. Ohne VT-d ist die CPU/GPU-Nutzung der VM dann bei null (bei VirtualBox).

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          Von Sehe ich anders am Di, 29. Mai 2018 um 07:25 #

          Beim Spielen dürfte das ja egal sein. Und sonstige use-cases für VT-d? CAD?

          Doch, denn es ist einfach nicht praktikabel, da das Hostsystem ja auch benutzbar sein soll.
          Oder willst du ständig am Bildschirm zwischen zwei Eingängen hin und herswitchen?

          Die GPU ist belegt, auch wenn du da Gastsystem pausierst. Und für das Hostsystem brauchst du im Vorfeld eine zweite GPU für die das System dann auch fest definiert ist.

          Bspw. kannst du die iGPU für das Hostsystem nutzen und die dedizierte GPU für Windows bzw. die VM.
          Am Mainboard und an der dedizierten GPU muss dann jeweils ein Monitorkabel dranhängen, das zu einem oder einem zweiten Monitoren führt.

          Wolltest du nun die dedizierte GPU für das Hostsystem nutzen, dann musst du die VM ausschalten und den X Server auf die andere GPU umkonfigurieren. Das geht nicht on the fly.

          Ebenso will man sicher auch die GPU Leistung der dedizierten GPU für das Hostsystem nutzen können. Das geht in so einer Konfiguration aber nicht.

          Dann gibt's da noch Probleme mit der Eingabe.
          Bei Verwendung einer dedizierten GPU kannst du das Gastsystem nicht in einem Fenster darstellen.
          Die Maus und Tastatur kann man somit auch nicht zwischen VM und Hostsystem so einfach switchen wie bsp. bei einer reinen Software VM Lösung.

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        Von Anonymous am Mo, 28. Mai 2018 um 14:09 #

        >Ich kann deine Beweggründe nachvollziehen, allerdings hast du an Sicherheit verloren.

        Für mich gehört auch die Privatsphäre zur Sicherheit dazu. Und spätestens hier war für mich dann Schluss mit lustig:
        https://edri.org/microsofts-new-small-print-how-your-personal-data-abused/

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      Von Null am Mo, 28. Mai 2018 um 12:18 #

      Danke für das nette Feedback. :-)

      Ich löse das Problem ebenso mit Linux als Host und Windows in der VBox. Als ungeduldiger Mensch sind mir die Updates von Windows zur unpassenden Zeit ein Graus.

      Dennoch denke ich aus pragmatischen Gründen (=Hardware-Unterstützung) werde ich es in Zukunft genauso handhaben wie Du.

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        Von Umsteiger am Mo, 28. Mai 2018 um 13:24 #

        Ausprobieren ;) und wenn es nicht gefällt, kann man auch zurück gehen. Verbietet dir niemand. Betriebssysteme sind schließlich Werkzeuge die Menschen dienen sollen, nicht umgekehrt.

        Aber vor dem Wechseln auch ganz sicher gehen, das du auch unter Windows arbeiten willst. Sehr viel Software die Linux bietet, gibt es auch unter Windows. Falls du dir vorstellst unter Windows mehr die Virtuelle Umgebung zu nutzen... überlege es dir doch lieber noch einmal. Das dürfte in aller Regel nicht funktionieren.

        Ich mache sehr viel unter Windows, aber zum Beispiel Code für Linux schreibe ich lieber unter Linux (darum Virtual). Ansonsten kein Multimedia, LibreOffice, weil das alles auch Windows bietet.

        Mein Tipp! Rechner mit ordentlich Schmackes ausstatten, dann hat die Virtuelle Umgebung bei Bedarf ebenfalls ordentlich Leistung.

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    Von Anonymous am Mo, 28. Mai 2018 um 13:49 #

    ># Hardware Unterstützung...

    Laptops/Notebooks waren immer etwas kritisch. Mag hier und da auch noch so sein. Aber auf einem typischen Office-PC sollte es keine Problem geben. So war/ist es jedenfalls bei mir.

    >Natürlich könnten die Hersteller Treiber in den Kernel einfügen...

    Das machen ja auch immer mehr. Wie jeder neue Kernel zeigt.

    ># Software Unterstützung
    >Es gibt zuviel kommerzielle Software, die unter Linux nicht läuft. Wine ist...

    Windows in die VM - Problem gelöst.

    ># Das Linux Desktop-Wirrwarr
    >Jeder Linux-Desktop den ich benutzte hatte auf eine andere Art und Weise Probleme....

    Gilt auch für jedes Windows, das ich benutzt habe. Man unterliegt hier leicht der Versuchung bzw. dem Irrtum, gegen "perfekt" zu vergleichen.

    "Wirrwarr" kann ich auch nicht unbedingt erkennen. Eher "Vielfalt" und "Wahlmöglichkeit".

    ># Linux als Entwicklungsplattform für den Desktop...

    Vielleicht noch eine Nische für "andere" ;)

    ># "Community"
    >Die Community ist unglaublich toxisch, ...

    Kann ich aus meinem Erleben so nicht bestätigen. Glaubenskrieger sind halt überall unterwegs. Und wo Meinungen/Ansichten aufeinanderprallen... Hat man nur die Wahl zwischen Office und Office entfällt das natürlich. ;)

    >Trotzdem denke ich darüber nach zurück zu Windows oder nach OSX zu wechseln. ...

    Wenn man sich in Zwangsjacken wohlfühlt... ;)
    Sorry, konnte nicht widerstehen. ;)

    >Es wäre schön wenn z.B. Gesetze erlassen würden von der EU, dass alle staatliche Software auf Linux laufen muss, ...

    Sehe ich anders. Da wäre mir zuviel Zwang und Inkompetenz im Spiel. Und davon haben wir schon mehr als genug.
    Es würde völlig reichen, Behörden zur Verwendung offener Dateiformate zu verpflichten. Das würde schon so manches Monopol zum Wackeln bringen.

    >Der Desktop bleibt auch in absehbarer Zukunft wichtig. Linux wird aber meiner Meinung nach in absehbarer Zeit keinen nennenswerten Marktanteil haben und ich sehe keine Anzeichen das sich das ändern wird.

    Mag sein. Aber hat man das bei Servern nicht auch mal so gedacht? Und ich finde, ein aktueller Linux-Desktop befindet sich mittlerweile mindestens auf Augenhöhe mit anderen Lösungen.

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      Von Null am Mo, 28. Mai 2018 um 15:13 #

      > Laptops/Notebooks waren immer etwas kritisch.
      > Mag hier und da auch noch so sein. Aber auf einem typischen Office-PC sollte es keine Problem geben. So war/ist es jedenfalls bei mir.

      ??? In meinem Umfeld sind Computer im professionellen wie im privaten Umfeld primär Laptops. Es ist sehr nett, dass Linux auf einem typischen Office-PC für Dich läuft. Ich hätte aber gerne das mein Thinkpad Edge 330 mit 'typischer' Mainstream Intel Hardware das Mikrofon stabil unterstützt.
      Ich freue mich auch schon darauf, meiner Freundin oder anderen Menschen zu erzählen, sie sollen sich doch gefälligst einen typischen Büro PC kaufen und ihren Laptop, der gut für sie funktioniert einmotten, weil 'Laptpos immer etwas kritisch waren'.

      > Windows in die VM - Problem gelöst.
      Windows läuft in der VM. Mehr Probleme. Ich pflege meine Linux - Installation, ich pflege meine Windows VM, spiele für beides Updates ein. Besonders wenn es Programme gibt die man öfters benötigt und parallel die VM laufen lässt, ist es ein kontinuierliches kämpfen gegen Kleinigkeiten, kopieren von Dateien in einen geteilten Ordner usw...

      > Gilt auch für jedes Windows, das ich benutzt habe. Man unterliegt hier leicht der Versuchung bzw. dem Irrtum, gegen "perfekt" zu vergleichen.

      Es gibt mehr als genug Dinge, die mich an Windows stören und nerven. Windows ist nicht perfekt. Jedoch läuft mittlerweile der Windows 10 Desktop nach ein wenig Handarbeit für meine Anwendungsfälle absolut stabil und problemfrei. Diesen Satz schreibe ich als jemand, der weitaus mehr Zeit vor einem Linux-Desktop verbringt.

      > "Wirrwarr" kann ich auch nicht unbedingt erkennen. Eher "Vielfalt" und "Wahlmöglichkeit".
      ... also, ich hätte lieber weniger "Vielfalt" und "Wahlmöglichkeit" und dafür eine halbwegs integrierte Lösung... um noch mal auf mein Beispiel des original Kommentars zurück zu kommen: Wenn ich einmal meine 'Favoriten' in Nautilus gesetzt habe, erscheinen die Favoriten nicht in QT oder manchen GTK Applikationen. Das nervt mich. Unter Windows / OS X benutzen alle Programme die gleichen Datei-Öffnen/Speichern/Whatever Dialoge und Favoriten da.
      Anderes Beispiel: 2 Pane File Manager; unter Linux kenne ich keinen, der OOTB Problemlos die richtigen Datei-Assoziationen übernimmt. Unter Windows/OS X kein Problem.

      Für mich persönlich ist meine Zeit mittlerweile wichtiger, als mich dauernd mit diesen 'Kleinigkeiten' herum zu schlagen.

      > Es würde völlig reichen, Behörden zur Verwendung offener Dateiformate zu verpflichten. Das würde schon so manches Monopol zum Wackeln bringen.

      Theoretisch stimme ich Dir zu. In der Praxis habe ich zu oft erlebt das selbst offene Dateiformate nicht wirklich kompatibel sind bzw. Opensource Applikationen zu weit hinterherhinken. (Z.B. hatte ich PDF-Dateien von Kunden die sich auf einem aktuellen Fedora nicht öffnen ließen, jedoch problemlos unter Windows/OS X).
      Deswegen würde ich pragmatisch die Vorgabe machen, dass solche Programme auf Linux laufen müssen.
      Anderes Beispiel Theorie vs Praxis: Offene-Dokument-Formate die dann Plattform-spezifische Fonts benutzen, wodurch die Formatierung unter Linux kaputt geht....

      Ganz davon abgesehen: Monopole lieben Standards und 'offene Dateiformate' ... solange sie ein Mitspracherecht haben bauen sie sich dann ihr Wunschformat mit Tonnen an Dokumentation um Konkurrenten vor hohe Einstiegshürden zu stellen.


      > Mag sein. Aber hat man das bei Servern nicht auch mal so gedacht?
      Unix Server waren in Form von Solaris, *BSD, AIX usw. schon lange vor Linux 'wichtig' und vor allem das Know-How war schon verbreitet. Schon 2000 war Linux ziemlich verbreitet als Server Plattform. Ich kenne selbst Klitschen die damals mehrere Linux Server (Druckserver, Webserver, Firewall) am laufen hatten, weil es Kostenlos war und gut genug lief, also ein Kundenproblem lösten.

      Linux hat damals zuerst den Unix Markt gefressen und ist immer weiter gewachsen bis heute.
      Bei diesem Beispiel reden wir also über einen Markt, der relativ jung war, wo Unix-Systeme schon vertreten waren, und der damals stark gewachsen ist.
      Sehr zum Leid von Liebhabern anderer Plattformen (*BSD) hat hier Linux nun die Dominante Position.
      Genau so wenig wie ich erwarte, dass Linux sich auf dem Desktop durchsetzt, erwarte ich, dass sich ein anderes System auf den Servern gegen Linux durchsetzen wird, solange wir keine Zäsur haben.


      > Und ich finde, ein aktueller Linux-Desktop befindet sich mittlerweile mindestens auf Augenhöhe mit anderen Lösungen.
      ??? Ich denke, Du sagst die Wahrheit, bezogen auf Deinen persönlichen Use-Case. ???

      Mal eine kurze Liste wo ich keine Augenhöhe jetzt oder in nächster Zukunft erkennen kann:
      - ELSTER ...
      - Office Dokumente von Kunden öffnen
      - PDF Dokumente öffnen
      - Photoshop etc.
      - DAWs
      - Wie schon mehrfach erwähnt (sorry!) - Hardware-Unterstützung
      - Entwicklungsumgebungen für Embedded Devices
      - Kommerzielle Third-Party Software
      - Dual Pane File Manager
      - Anmeldung an Wifi-Hotspots wenn man unterwegs ist
      - Firmware Flashen
      (Das ist nur _meine_ kleine Liste aus meinem _kleinen_ Umfeld... ich denke, da können noch einige Leute was ergänzen.)

      Wenn für Dich nun ein aktueller Linux-Desktop einfach nur ein Browser und ein Terminal bedeutet, ist das für mich persönlich sogar besser als alle Alternativen.

      Wenn Du jedoch durch Arbeit und andere Umstände mit anderen Menschen Kooperieren, Dateien austauschen und Zusammenarbeiten musst, sieht der Linux-Desktop seit 2000 nicht wirklich viel besser aus. Steam und Electron-Applikationen haben sich verändert.

      Was mich auch persönlich an Deinem Kommentar stört, ohne Dich persönlich angreifen zu wollen:
      Du kommentierst, ohne meine Umgebung, meine Probleme und Use-Cases zu verstehen. Meine Probleme mit der Hardware meines Laptops sind Dir nur einen lapidaren Kommentar wert. Wenn ich beschreibe, dass ich kommerzielle Software unter Windows benutzen muss, soll ich einfach eine VM fahren.
      (Frage: Seit wann ist es besser, statt einem Betriebssystem zwei zu benutzen? Vor allem Sicherheitsprobleme sind Additiv.)
      Ich verstehe, dass Linux für Dich scheinbar gut genug funktioniert und Du es magst.
      Am Ende des Tages - wie schon mehrfach erwähnt - ist ein Computer ein Werkzeug. Auch wenn ich aus politischen und anderen Gründen kein großer Windows oder OS X Freund bin, schätze ich wie gesagt meine Lebenszeit.
      Linux auf dem Desktop ist seit 18 Jahren gefühlt relativ zur Konkurrenz nicht weiter gekommen.
      Ich bin Softwareentickler und selbst in meinem Technisch versierten Umfeld erlebe ich in letzter Zeit immer mehr Leute, die von Linux auf OSX oder Windows wechseln, weil sie keine Lust mehr auf die ständigen Probleme habe.
      Ich selbst würde in meinem Umfeld niemanden Linux empfehlen, weil ich einfach keinen Menschen kenne, der einfach nur einen Browser braucht und sonst nichts.

      Ich würde mir von Dir wünschen, dass Du in Zukunft versuchst zu verstehen, warum Linux für Leute nicht funktioniert, warum es komplizierter ist Linux zu benutzen und das als sinnvolles Feedback nimmst. 'Umsteiger' hat es schon auf den Punkt gebracht: Für Dich gilt scheinbar 'Linux' ist DIE LÖSUNG(TM) und dann fängst Du an zu Argumentieren. Genau diese Art von Verhalten/Religiosität fällt negativ auf die Linux-Community zurück.

      Linux auf dem Desktop ist vor allem deswegen wichtig, um Firmen wie Microsoft/Apple wenigstens ein wenig bei der Stange zu halten... Pragmatisch/Praktisch ist es leider im Augenblick nicht.

      In dem Sinne... einen schönen Tag!

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        Von Anonymous am Mo, 28. Mai 2018 um 17:13 #

        >[...]
        >Meine Probleme mit der Hardware meines Laptops sind Dir nur einen lapidaren Kommentar wert.

        Ich habe das hier nicht als Support-Forum verstanden.

        Meine Kommentare mögen Dir als "lapidar" erscheinen. Sind aber aus meiner Sicht nur kurz und prägnant, teils mit Hinweis auf Lösungsmöglichkeit (VM).

        Ohne auf die anderen Punkte im Einzelnen einzugehen (wie Du möchte auch ich keine Lebenszeit verschwenden):
        - Meine Kommentare spiegeln meine persönliche Meinung und Erfahrung wider. Die decken sich offenbar nicht mit Deinen. Kommt vor, fact of life.

        - Bzgl. Anwendungssoftware, die es nicht für Linux gibt: Für mich hat sich die VM-Lösung bewährt. Auch für beispielsweise ELSTER. Warum sollte ich also nicht auf diese Möglichkeit hinweisen?

        - Anders als von Dir etwas herablassend angedeutet, umfasst mein use-case doch mehr als Browser und Terminal. Und außer Schach spiele ich eigentlich kaum etwas.

        - Ich bin hier keineswegs mit religiösem Eifer unterwegs, sondern "sine ira et studio". Aber ich erlaube es mir dennoch, meine Meinung zu vertreten oder über Erfahrungen zu berichten.

        - Es amüsiert mich schon ein bißchen, dass jemand, der die Community als "unglaublich toxisch" bezeichnet, in dieser Art und Weise auf einen Kommentar antwortet, der m. E. benigne, höflich und und konstruktiv war. Sowas nennt man übrigens "Projektion". Hier empfehle ich Dir etwas mehr Selbstdistanz und Selbstreflexion.

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        Von Anonymous am Mo, 28. Mai 2018 um 18:10 #

        Übrigens:

        >'Umsteiger' hat es schon auf den Punkt gebracht: Für Dich gilt scheinbar 'Linux' ist DIE LÖSUNG(TM) und dann fängst Du an zu Argumentieren.

        Wo steht denn das, bitte? Wo ist der entsprechende Kommentar von "Umsteiger"?

        Das kommt mir doch sehr verdächtig vor! Troll-Alarm?

        Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 28. Mai 2018 um 18:16.
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