Login
Newsletter
Werbung

Mi, 9. August 2006, 18:51

Software::Büro

UNO ruft Asien zur Unterstützung von OpenDocument auf

Sunil Abraham, der Leiter des International Open Source Network (IOSN) der UNO, ruft die asiatischen Staaten dazu auf, das OpenDocument-Format zu ihrem Standard zu erheben.

OpenDocument (ODF), das Office-Dokumentenformat der OASIS, sorgt nicht erst seit seiner Anerkennung als offizieller Standard der ISO für Furore. Droht es doch, dem Monopolisten Microsoft sein Monopol auf Office-Anwendungen nachhaltig zu entziehen. Regierungen von ganzen Staaten wie Belgien und Massachusetts stellen auf dieses Format um oder planen dies zumindest, was in der Offenheit, Herstellerunabhängigkeit und der Unterstützung durch zahlreiche freie und proprietäre Programme begründet liegt.

Laut Sunil Abraham, dem Leiter des International Open Source Network (IOSN) der UNO, planen die meisten Regierungen im asiatisch-pazifischen Raum bereits die Unterstützung für offene Standards. Doch nur wenige sind so weit wie Malaysia, wo das ODF-Format bis zum Jahresende bereits Standard werden soll, was zwar noch lange keine allgemeine Verwendung des Formates bedeuten muss, aber den Weg dorthin ebnet. Auf den Philippinen gibt es nach Recherchen von ZDNet keine entsprechende Initiative, einige Behörden setzen ODF jedoch bereits für alle ihre Dokumente ein.

Abraham nennt einige Gründe, die die Anwender daran hindern könnten, auf ODF umzuschwenken. Der nicht perfekte Im- und Export von MS-Office-Dokumenten in OpenOffice kann ein Problem darstellen. Für Singapur scheint das der Hauptgrund zu sein, noch keine Entscheidung über ODF zu treffen. Ferner können Benutzer von MS-Office das ODF-Format nicht lesen - ein Zustand, der sich aber bereits ändert. Das Verteidigungsministerium des Inselstaates hat jedoch bereits vor zwei Jahren auf OpenOffice.org umgestellt und das ODF-Format zu seinem Standard gemacht.

Ein wichtiger Grund, der für ODF spricht, ist jedoch die Herstellerunabhängigkeit, die das Format für die Langzeitarchivierung geeignet macht - im Gegensatz zu den Formaten von Microsoft. Die Befürchtung, dass das proprietäre Format eines Herstellers verschwinden und irgendwann nicht mehr lesbar sein könnte, ist keine Theorie, sondern durchaus real. Das Dateiformat von Wordstar, dem Marktführer in den 1980er-Jahren, wird heute von nahezu keinem Programm mehr erkannt.

Auf der anderen Seite wird angemerkt, dass sich ein offener Standard möglicherweise zu langsam an den Fortschritt der Technologie anpasst und dadurch Innovationen behindern kann. Nicht immer waren in der Vergangenheit offene Standards die besseren Lösungen. Proprietäre Standards haben zumindest dort ihren Nutzen, wo sie von Anwendern und Entwicklern kostenlos nutzbar sind, wie dies beim PDF-Format der Fall ist. Die Diskussion ist also noch lange nicht beendet.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung