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Di, 26. September 2006, 12:33

Software::Distributionen::Debian

Kein »Firefox« mehr in Debian?

Eine Diskussion um veränderte Varianten der Mozilla-Applikationen in Debian könnte dazu führen, dass Firefox nicht mehr unter dem offiziellen Namen vertrieben werden kann.

Original (links) und Änderung (rechts)

Mirko Lindner

Original (links) und Änderung (rechts)

Bereits im Februar meldete sich ein Vertreter der Mozilla-Entwickler bei Debian und bemängelte die Distributionspraxis der Mozilla-Produkte unter der freien Distribution. Wie Mike Connor in seiner Email schrieb, unterliegt Firefox bestimmten Regeln, die die Debian-Community nicht einhalte.

Knapp ein halbes Jahr später meldet sich Connor erneut zu Wort und fordert nun die Entwickler auf, den Missstand endlich zu beseitigen. Wie der Mozilla-Repräsentant in seiner neuen Email schreibt, verletzen die Entwickler weiter die Lizenz des Browsers, indem sie die Applikation verändern und unter dem offiziellen Namen vertreiben. Zwar verstehe Connor die Praxis von Debian, Bugs nicht durch neue Releases zu schließen, sondern durch so genannte Backports der Patches zu beheben, damit aber erstellen sie eine vollkommen neue Variante der Applikation. Aufgrund dessen sei es allerdings nicht mehr gestattet, das Produkt unter dem offiziellen Namen zu vertreiben. Hinzu kommt noch, dass es die gängige Praxis sei, auch Backports in einem offiziellen Repository des Mozilla-Projektes zu verwalten. Laut Aussage von Connor ist Debian die einzige Distribution, die ihre Patches alleine verwaltet und damit die Applikationen »unnötig forkt«.

Für Unstimmigkeiten sorgt auch die Entfernung des offiziellen Logos aus Firefox. Die Mozilla-Richtlinien schreiben vor, dass sowohl der Name als auch das Logo des Projektes enthalten sein müssen. Eine separate Distribution sei nicht zulässig. Damit will Mozilla nach eigenen Aussagen das Verwässern der eigenen Marke verhindern. Debian entfernte allerdings das Logo, da es nicht frei sei und nicht den Debian-Richtlinien für freie Software (DFSG) entspricht. Die Lizenz des Logos und die Marke des Debian-Projektes ist allerdings auch nicht frei und entspricht nicht den Richtlinien des Debian-Projektes. Auch hier ist wohl der Grund die Angst vor der Verwässerung der Marke.

Der Mozilla-Repräsentant schlägt den Entwicklern deshalb vor, entweder dieselbe Praxis anzunehmen wie andere Distributoren sie auch pflegen, oder die Namen aller betroffenen Applikation zu ändern. Laut Connor wäre es den Debian-Entwicklern gleichermaßen ein Dorn im Auge, wenn Drittentwickler das offizielle Debian-Paket massiv verändern und es später unter seiner Originalbezeichung vertreiben würden.

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