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Do, 28. September 2006, 20:40

Software::Entwicklung

Entwicklung der »Children's Machine« schreitet voran

Ein Statusbericht von Chris Blizzard gibt Einblicke in die Fortschritte und technischen Herausforderungen des OLPC-Projekts.

Der 2B1 in Grün

OLPC-Projekt

Der 2B1 in Grün

Das »One Laptop Per Child«-Projekt, das den 100-Dollar-Laptop vor kurzem in »Children's Machine« umbenannt hat, ist trotz verschiedentlicher Kritik kein Projekt, in dem die reiche USA mal eben eine Menge leistungsschwacher Hardware in Entwicklungsländern abladen will. Der Bericht von Chris Blizzard zum aktuellen Stand des Projekts dürfte klar machen, dass Hard- und Software des Rechners an die spezifischen Bedürfnisse der Abnehmer angepasst werden, und dass dies keine leichte Aufgabe ist.

Der Laptop bootet mit LinuxBIOS entweder vom internen Flash oder von einem externen USB-Gerät. Ziel ist, auch das Booten von USB-Ethernet und vor allem USB-Wireless zu ermöglichen, sofern der Linux-Kernel sich mit den benötigten Features in das 1 MB große BIOS quetschen lässt. Der BIOS-Kernel bootet dann den »richtigen« Kernel, der gegenüber einem Red-Hat-Kernel aus dem Fedora-Projekt nur wenig verändert ist.

Energiesparen ist ein wichtiges Thema des Projekts. Das eingesetzte Mainboard mit Geode-Prozessor benötigt im Leerlauf lediglich drei Watt, doch es sind Änderungen in Arbeit, die das noch weiter senken sollen. Die »tickless patches« werden zur Zeit unter den Kernel-Entwicklern diskutiert und wohl bald übernommen. Diverse Anwendungen können noch optimiert werden, die zur Zeit das System unnötig oft aus dem Schlafzustand wecken, wenn es nichts zu tun gibt.

Eine anscheinend spezifische Änderung des Projekts ist die Ansteuerung eines speziellen Display-Controllers. Dieser ist in der Lage, das Display anzusteuern, auch wenn der Rest des Systems suspendiert ist. Das Suspendieren und Aufwecken soll sehr schnell werden. Eine Aufweckzeit von maximal 150 ms wird angestrebt, die vom Benutzer kaum bemerkt würde. Eine ganze Reihe von Kernelentwicklern wie Dave Jones, Arjan van Veen, David Woodhouse und Jordan Crouse sind in das Projekt involviert.

Als Window-System kommt das noch nicht veröffentlichte X.org 7.2 oder neuer zum Einsatz, für das ein beschleunigter Treiber für den Geode GX2 von AMD entwickelt wird. Das neuartige Touchpad benötigt ebenfalls einen neuen Treiber, der in Auftrag gegeben wurde. Die Benutzeroberfläche soll weitgehend in Python implementiert werden. Um die Neuerungen in Python 2.5 nutzen zu können, soll in Kürze das System auf die neue Python-Version umgestellt werden. Über Verschlüsselung und Sicherheit wird noch nachgedacht. So wird der Einsatz von SELinux erwogen. Ferner wurde ein Sicherheitsexperte beauftragt, die Sicherheit des Laptops zu untersuchen.

Das Basis-System des Laptops, das auf Fedora Core beruht, soll noch stark abgespeckt werden. Momentan enthält es nach Ansicht der Entwickler noch viele unnötige Komponenten. Ziel ist es, den Platzbedarf unter 100 MB zu bringen. Auch die Geschwindigkeit, sowohl bei bestimmten Aktionen als auch beim Hochfahren, soll noch optimiert werden, so dass immer ein flüssiges Arbeiten möglich ist.

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Kommentare (Insgesamt: 17 || Alle anzeigen )
Re[2]: Hartz-6-Laptop? (Rumpelstielzchen, Mo, 2. Oktober 2006)
Re: Hartz-6-Laptop? (Anarchist, So, 1. Oktober 2006)
Re: Python (limoni, Fr, 29. September 2006)
Re: Python (..., Fr, 29. September 2006)
Python (ruediger, Fr, 29. September 2006)
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