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Mo, 2. Oktober 2006, 09:10

Gemeinschaft::Personen

Theo de Raadt kritisiert Intel

Der Projektleiter von OpenBSD, Theo de Raadt, fordert die freie Software-Gemeinschaft dazu auf, das Zurückhalten von Programmierinformationen nicht mehr zu tolerieren.

In einem offenen Brief greift de Raadt Intel mit sehr deutlichen Worten an. Sein spürbarer Ärger entzündet sich offenbar an zwei Punkten. Zum einen ist es die nicht ausreichende Dokumentation der Wireless-Treiber. Ein freier Treiber für Intels Wireless-Chips existiert, könnte aber nach de Raadts Angaben besser sein, wenn Intel Dokumentation bereitstellen würde. Zum anderen ist es Intels angebliche Offenheit, die sich bei genauer Betrachtung laut de Raadt in Luft auflöst. So hat Intel dem Projekt bisher keine Rechte eingeräumt, die Firmware der Chips mit OpenBSD mitzuliefern, ohne die die Chips nicht lauffähig sind.

Die Wireless-Chips der meisten anderen Hersteller funktionieren in OpenBSD besser als die von Intel, da sich die anderen Hersteller als offener als Intel erwiesen haben. Intel dagegen war, meint de Raadt, ein »royal pain in the ass«, nicht für das OpenBSD-Projekt, sondern für die Kunden, die Intels Produkte gekauft haben.

De Raadt fordert somit von Intel Dokumentation und das Recht, die Firmware in die Distribution aufzunehmen. Dieses Recht darf keinerlei Einschränkungen enthalten, da das Projekt es ablehnt, seine Benutzer oder sich selbst ihrer Rechte zu berauben. Zahlreiche andere Hersteller haben solche Genehmigungen bereits erteilt. Laut de Raadt wird es für Intel keine Ausnahme geben.

In dem Brief lässt des Raadt seinem Zorn nochmals freien Lauf und bezeichnet James Ketrenos, der auf dem Kernel-Summit 2006 eine Präsentation über die Offenheit von Intel gehalten hatte, als »dicken fetten Lügner«. James und Intel würden nur die Teile der Treiber freigeben, die Intel »wie Open Source aussehen« lassen. Solange aber wichtige Teile fehlen, sei Intel ein Open-Source-Betrüger. Die Benutzer von Intel-Hardware sollten an Majid Awad schreiben und die Offenlegung der Dokumentation und freie Bereitstellung der Firmware verlangen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie Linux oder ein BSD einsetzen, die Probleme betreffen alle gleichermaßen.

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