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Di, 21. November 2006, 09:09

Unternehmen

Novells offener Brief an die Gemeinschaft

Novell-Geschäftsführer Ron Hovsepian hat in einem offenen Brief an die Gemeinschaft das umstrittene Patentabkommen mit Microsoft verteidigt.

Der Brief von Hovsepian verteidigt zwar das Abkommen mit Microsoft, bekräftigt aber zugleich die frühere Aussage, dass Novell nicht glaubt, dass Linux geistiges Eigentum von Microsoft nutze. Damit widerspricht er jüngsten Aussagen von Steve Ballmer von Microsoft.

Die weiteren Aussagen von Hovsepian gleichen denen von Kurt Garloff im Interview von Pro-Linux. Sie wurden teilweise bereits in einem FAQ behandelt. Demnach kam der Handel mit Microsoft durch den Kundenwunsch nach mehr Interoperabilität zustande. Die Patentvereinbarung sei ein Zusatz gewesen, um den Kunden mehr Rechtssicherheit zu geben. Mit der in der Open-Source-Gemeinschaft vielfach geäußerten Kritik dieser Vereinbarung ist Hovsepian nicht einverstanden.

Laut Hovsepian ist und bleibt Novell ein starker Gegner von Softwarepatenten. Das eigene große Patentportfolio will man zum Schutz von Open-Source-Technologien verwenden. Novell habe sich gegen die Pläne der EU ausgesprochen, Softwarepatente ähnlich wie in den USA zu legalisieren. Zudem gehörte Novell zu den Gründern des Open Invention Network und habe dazu erhebliche Beiträge geleistet. Abschließend lädt der Manager die Gemeinschaft zum Dialog ein und betont, dass Novell die Freiheit von freier Software schützen und ausbauen wolle.

Unterdessen scheint bei der Free Software Foundation (FSF) und ihrem Justitiar Eben Moglen die Bereitschaft zu wachsen, mit der neuen Version der GPL, GPLv3, das Abkommen zu torpedieren. Die GPLv3 soll mit verschärften Patentregeln versehen werden. Nach ihrem Inkrafttreten würden alle Projekte, an denen die FSF das Copyright hält, speziell die Entwicklungswerkzeuge, zur GPLv3 wechseln und damit, so die Spekulation der FSF, eine Verwendung durch Novell für Microsoft so riskant machen, dass Microsoft den Vertrag beenden würde. Ein möglicher Ausweg für Novell wäre ein Fork des GCC und aller zugehörigen Tools, um eine eigene Version unter der GPLv2 weiterzuentwickeln.

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