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Do, 21. Dezember 2006, 11:00

SPI überträgt Domain-Namen an OSI

Die seit Jahren von der OSI geforderte Übertragung der Domainnamen opensource.org und opensource.net wurde von der SPI letztendlich abgesegnet.

Software in the Public Interest (SPI) ist die Dachorganisation von Debian und anderen freien Projekten, die als nicht gewinnorientierte Organisation steuerbegünstigt arbeiten kann und die Finanzen von Debian verwaltet. Auch die Open Source-Initiative (OSI) war ursprünglich ein Teil von SPI, doch scheinen sich die beiden Organisationen zerstritten zu haben.

Als Bruce Perens 1998 die OSI mitgründete, blieben die Domainnamen opensource.org und opensource.net bei der SPI. Trotz immer wieder aufkommender Forderungen, die Domains an OSI abzugeben, kam es bislang nicht dazu. Der wichtigste Grund dürfte gewesen sein, dass es politische Differenzen zwischen beiden Organisationen gab, die auch weiterhin bestehen. Mitglieder der SPI bemängelten, dass die OSI den Begriff »Open Source« in den Vordergrund rückte und die Ideen der freien Software nicht konsequent genug vertrat. Nicht jede Software, die sich laut OSI als Open Source bezeichnen darf, ist nach Auffassung von Debian oder der FSF tatsächlich so frei, dass sie den Richtlinien dieser Organisationen entspricht.

Im Sommer diesen Jahres wählten die SPI-Mitglieder einen neuen Vorstand, in dem erstmals keines der Gründungsmitglieder mehr vertreten war. Der neue Vorsitzende Bdale Garbee legte dem Vorstand einen Beschluss vor, die Domain-Frage endlich zu lösen und der OSI die Domains zu übergeben. Nachdem der Beschluss bei einem Treffen im November nochmals vertagt worden war, wurde er nun mit 4:1 Stimmen bei einer Gegenstimme von Ian Jackson und einer Enthaltung angenommen.

Einige Beobachter kritisierten die Entscheidung, wobei wieder die bereits genannten Differenzen zwischen beiden Organisationen zum Vorschein kamen. Da viele Mitglieder der SPI nicht damit einverstanden sind, dass »Open Source« zu einem Begriff wurde, der freie Software nicht angemessen repräsentiert, wären sie eher bereit gewesen, die Domains an eine andere Organisation abzugeben, als an OSI. Sie möchten eine Gleichsetzung des Begriffs Open Source mit freier Software erreichen und hoffen, dass die Definition von Open Source der OSI nicht die Grundlage der Entscheidungen von Regierungen wird.

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