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Sa, 30. Dezember 2006, 21:05

Gesellschaft::Politik/Recht

23. Chaos Communication Congress zu Ende gegangen

Um kurz nach 20 Uhr hat Tim Pritlove heute offiziell den 23. Chaos Communication Congress (23C3) beendet.

Mit wenigen Einschränkungen fand er fast nur lobende Worte über die vergangenen vier Tage. Rund 4200 Besucher kamen in das Kongresszentrum am Berliner Alexanderplatz. Angezogen von 120 Vorträgen und 20 Workshops nutzten sie die Örtlichkeiten und auch das vorhandene Netzwerk voll aus. Alle Vorträge wurden mitgeschnitten und werden nach erfolgreicher Digitalisierung zum Download bereit gestellt. Zusätzlich präsentierten sich vor Ort zahlreiche Projekte.

Premiere feierte auf dem 23C3 das Projekt "Sputnik". Dazu wurden 1000 RFID-Tags an die Besucher gegen einen geringen Unkostenbeitrag verkauft. Bis zu 600 dieser elektronischen Erkennungsmarken konnten in Spitzenzeiten gleichzeitig geortet werden. Ihre Spur wurde digital aufgezeichnet und wird in den nächsten Tagen ausgewertet. Das Ergebnis wird demnächst auf der Webseite OpenBeacon.org veröffentlicht. Der nächste Feldversuch soll auf dem im August 2007 stattfindenden Chaos Communication Camp starten.

Technisch stellte der 23C3 eine Herausforderung an das gesamte Team dar. Nach Problemen mit einem Sponsor der Netzwerktechnik konnte das Großprojekt nur noch dank privater Initiative realisiert werden. Dementsprechend gab es zum Anfang der Veranstaltung einige Probleme, die jedoch erfolgreich gelöst werden konnten. Über die 5 GBit/s Netzanbindung erreichten die Kongressbesucher in vier Tagen bis 1,7 GBit/s Outbound- und 1,0 GBit/s Inbound-Traffic. Insgesamt waren 2500 Rechner im Netzwerk, davon 1600 via WLAN.

Zufrieden zeigten sich die Veranstalter hinsichtlich des Verhaltens der Teilnehmer. Nur zwei Anrufe musste die eingerichtete "Hacker Ethics Hotline" entgegennehmen. Während der erste Anruf ein internes Serverproblem beschrieb und schnell gelöst werden konnte, offenbarte der zweite Anruf ein schweres Sicherheitsleck in einem deutschen Netzwerk. Um welches es sich dabei genau handelt, wurde noch nicht öffentlich. Das "Abuse-Phone" (zu Deutsch: Missbrauchstelefon) verzeichnete ebenfalls nur wenige Anrufe. So ließen sich ein deutscher Internet Service Provider und ein besorgter Nutzer vom 23C3-Netzwerk aus sperren. Weiterhin verzeichnete die Kongressleitung nur einige wenige kleine Hacks.

Alles in allem war der 23. Chaos Communication Congress ein voller Erfolg mit Besucherrekord.

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