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Mo, 5. Februar 2007, 11:25

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.20 freigegeben

Linus Torvalds hat nach einer längeren Testphase Version 2.6.20 des Linux-Kernels freigegeben, die viele Aktualisierungen, Korrekturen und neue Features bringt.

Linus Torvalds, Vater des Linux-Kernels

LINUXMAG.com

Linus Torvalds, Vater des Linux-Kernels

Während Xen und andere Virtualisierungslösungen bereits seit geraumer Zeit um eine Aufnahme in den Kernel buhlen, kommt die aktuelle Version von Linux mit der relativ jungen virtuellen Maschine KVM daher. KVM setzt sich aus einem Kernel-Modul (kvm.ko) und einer Userspace-Komponente zusammen, die wiederum auf dem Quellcode von Qemu basiert. Prozesse können so die Virtualisierungstechnik ansprechen und virtuelle Maschinen starten, die allesamt eigene virtuelle Netzwerkkarten, Festplatten oder Displays haben. KVM unterstützt die Virtualisierungstechniken der Prozessorhersteller AMD und Intel und kann wie auch andere Lösungen mehrere virtuelle Systeme gleichzeitig starten. So virtualisierte Umgebungen erscheinen dann auf dem Server als ein Prozess. Die Lösung ist auf die x86 sowie x86-64-Plattformen beschränkt.

Neben KVM kommt der neue Kernel mit der neuen »paravirt_ops«- Hypervisor-Schnittstelle, die zusammen von XenSource und VMware entwickelt wurde. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres haben die beiden Hersteller eine einheitliche Schnittstelle vorgestellt, die es dem Kernel ermöglicht, als Gast die Zusammenarbeit mit den Hypervisoren verschiedener Virtualisierungslösungen aufzunehmen. Ein mit dieser Erweiterung übersetzter Kernel soll sowohl auf einem Standard-System als auch unter einer Virtualisierungslösung mit hoher Geschwindigkeit arbeiten.

Zu den weiteren Neuerungen von Linux 2.6.20 gehört die Unterstützung der »Playstation 3«, die allerdings erst Ende März 2007 in Europa erscheinen wird. Laut Aussagen der Programmierer ist die Lösung allerdings noch nicht vollständig. Spezielle Treiber für Audio-, Grafik- oder Netzwerkkarten fehlen noch. Eine weitere Hardware, die noch nicht auf dem Markt ist und bereits unterstützt wird, stellt die neue Intel-Southbridge ICH9 dar. Linux 2.6.20 kommt bereits mit der Unterstützung der Hardware, auch wenn der Chip erst in einigen Monaten erscheinen wird.

Für Entwickler interessant ist dagegen das neue »Fault Injection Framework«, das eine gezielte Streuung von Fehlern in diverse Subsysteme des Kernels ermöglicht. Unter anderem ermöglicht »Fault Injection« die Auslösung von Disk-IO-Fehlern sowie Fehlern bei der Initialisierung des Speichers. Eine weitere Neuerung, die ebenfalls Entwickler des Kernels freuen wird, stellt die Möglichkeit dar, den Speicherbereich des Kernels zu verändern. Durch die Neuerung wird es zukünftig auf x86-Architekturen möglich sein, ohne separate Kernel-Images kexec oder kdump zu nutzen.

Verbesserungen und Neuerungen erfuhren auch diverse Treiber. Die im Kernel verfügbaren Treiber unterstützen ab sofort auch die Broadcom-Chips 5709 und 5787F, Marvells 88e1145, 88e111s und 88ec033, sowie Nvidias MCP67. Neu im Kernel ist ebenfalls das Modul netxen_nic, das den NetXen Multiport Gigabit Ethernet NIC unterstützt. Verbesserungen erfuhren auch ACPI sowie weitere Subsysteme. Eine Liste aller Änderungen kann dem wie immer sehr ausführlichen Changelog entnommen werden.

Der Patch von Kernel 2.6.19 nach 2.6.20 ist mit bzip2 komprimiert 3,7 MB groß. Der neue Kernel kann vom Server des Kernel-Projektes und vielen Mirror-Servern heruntergeladen werden.

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