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Mo, 26. Februar 2007, 18:07

Unternehmen

Offener Brief an Microsoft fordert Codeklau-Belege

In einem offenen Brief an die Geschäftsführung von Microsoft fordern Anhänger des offenen Betriebssystems Linux konkrete Beweise für den angeblichen Klau von Code und die immer von Microsoft vorgeworfenen Patentverletzungen.

Bereits früher musste der bekennende GPL-Gegner Ballmer zugestehen, dass der preisliche Vorteil von Linux keine Legende, sondern eine Tatsache ist. Zwar sei das Unternehmen bestrebt, die Kosten so niedrig wie möglich zu gestalten, kostengünstiger als Linux wird die Software aber nie sein können. »Wir können niedrigere Kosten haben«, so Ballmer bereits im Jahre 2002. »Der Preis wird aber immer höher liegen«. Unermüdlich versucht Ballmer seitdem die Gemeinschaft direkt oder indirekt zu diskreditieren und wirft ihr in regelmäßigen Abständen Gesetzesverstöße vor. So behauptete der Chef von Microsoft in unzähligen Reden, dass Linux unter anderem auch Microsoft-Patente verletze.

Unter anderem bezog sich Ballmer auch auf den Linux-Kernel. Seiner Meinung nach habe jeder Linux-Nutzer ungeahnte Verbindlichkeiten. Einzig Novell-Kunden seien durch das am 2. November geschlossene Abkommen geschützt, behauptete Ballmer in einer Frage-Antwort-Runde am Rande einer Konferenz der »Professional Association for SQL Server« in Seattle. »Novell bezahlt uns dafür, ihren Kunden sagen können, dass jeder der SUSE Linux nutzt, umfassend geschützt ist«, so Ballmer damals. In einem Interview mit Pro-Linux bestritten die Offiziellen allerdings jegliche Ansprüche. »Novell sagt da eindeutig: Nein, wir wissen nichts von irgendwelchen Patenten, die wir verletzten, und diese Zahlungen sind auch keine Patent-Lizenzgebühren«, sagte Novells Chefarchitekt Kurt Garloff.

Nun scheint einer Gruppe von Linux-Nutzern der Kragen geplatzt zu sein. Unter der aussagekräftigen Adresse www.showusthecode.com fordern sie in einem offenen Brief Microsoft auf, die angeprangerten Stellen öffentlich zu machen. »Die Mitglieder der Linux-Community wollen Ihren Code nicht«, stellen die Initiatoren fest. Ferner würden alle Codestellen sofort aus dem Kernel entfernt werden, sobald die Entwickler Wissen über die fragliche Stellen besitzen würden. Microsoft solle deshalb öffentlich die bemängelten Passagen nennen, die laut Aussagen der Verantwortlichen das geistige Eigentum des Unternehmens verletzen. Dazu habe Microsoft noch Zeit bis zum 1. Mai 2007. Sollte die Frist verstreichen, so die Organisatoren, dann sehen sie die Aussagen lediglich als »Bluff«. Die Gruppe würde danach die Aussagen der Microsoft-Verantwortlichen als Eingeständnis werten, dass Linux keine Patente von Microsoft verletzte.

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