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Mo, 16. April 2007, 13:06

Neuer Linux-Scheduler vorgestellt

Mit dem Completely Fair Scheduler (CFS) stellte der Red Hat-Angestellte Ingo Molnar einen neuen experimentellen Scheduler für Linux vor.

Wie der Entwickler in einer Email an die Liste des Kernels bekannt gab, stellt CFS einen komplett neuen Ansatz der zeitlichen Ausführung mehrerer Prozesse in Linux dar. Ziel der Neuentwicklung ist es, die Unzulänglichkeiten des alten Schedulers auszubügeln und der Prozesskontrolle neue Funktionen zu spendieren.

So unterstützt CFS verschiedene Scheduling Classes, die hierarchisch aufgebaut sind und die Festlegung von speziellen Regeln unterstützen. Dazu nutzt die Entwicklung keine Run-Queues mehr, sondern setzt auf ein zeitorientiertes Rbtree. Über eine Datei »sched_granularity_ns« kann die Granularität festgelegt werden. Im Gegensatz zu anderen Lösungen wird sie aber nicht in jiffies oder HZ angegeben, sondern in einer eigenen Maßeinheit. Durch den Parameter wird es im Betrieb möglich sein, den Scheduler in einen »Desktop-Modus« mit kleiner Latenz oder eine Server-Variante umzuschalten. Standardmäßig wird der Scheduler auf Desktop-Systeme eingestellt werden. Die massiven Änderungen im Kern des Schedulers sollen darüber hinaus besser auf Nice-Level reagieren und SMP-Load-Balancing besser handhaben.

Der Scheduler regelt die Ausführung von Prozessen in einem Betriebssystem. Noch in der Version 2.4 von Linux stellte der Scheduler eine einfache Funktion, bestehend aus 100 Zeilen, dar. Im Vorfeld der Entwicklung der aktuellen Kernelfamile 2.6 wurde die Funktionalität allerdings mehrmals Gegenstand von teils regen Diskussionen und Änderungen. Gleich mehrere Autoren stellten alternative Lösungen vor. Mittlerweile wuchs die Größe des aktuellen Kerns des Schedulers auf mehrere hundert Zeilen Code. Laut Aussage von Molnar soll die neue Lösung bei gesteigerter Funktionalität allerdings eine reduzierte Größe aufweisen.

Der neue Scheduler kann als Patch für den Kernel 2.6.21-rc6 vom Server des Entwicklers heruntergeladen werden.

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