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Mi, 13. Juni 2007, 09:49

Software::UNIX

20 Jahre UNIX-Mailboxsystem SDF

Eine der letzten »Bastionen des echten Internet«, Super Dimension Fortress (SDF), feiert den 20. Geburtstag.

Seit 20 Jahren ist SDF und ihre Online-Gemeinschaft ununterbrochen am Netz. SDF ist ein UNIX-System, das den Benutzern die Einwahl per Modem, PPP und PPPoE ermöglicht. Über das System sind sie mit dem Internet verbunden und können alle nichtgrafischen Dienste in Anspruch nehmen.

SDF rühmt sich, insgesamt über zwei Millionen Nutzer gehabt zu haben. Mittlerweile wird das System von einer gemeinnützigen Stiftung getragen, die sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die grundlegenden Dienste sind dabei kostenlos. Eine lebenslange Mitgliedschaft ist für 36 US-Dollar zu haben.

Mitglieder bezeichnen SDF als eine der letzten »Bastionen des echten Internet«, weil Kommerzialisierung und Werbung in SDF keinen Eingang gefunden haben. Die Inhalte von SDF sind auch den Suchmaschinen nicht zugänglich. Diese Inhalte werden von den Mitgliedern selbst gestaltet. Sie kommunizieren über klassische Foren und interaktiven Chat miteinander, auch E-Mail steht natürlich zur Verfügung. Vernetzte Online-Spiele wie Netris sorgen für ein wenig Ausgleich.

SDF ist nach eigenen Angaben auch die Heimat von bekannteren Hackern wie Bill Gosper, Tom Ellard, Geoff Goodfellow, Carolyn Meinel und Ezra Buchla. Viele Aktivitäten finden statt und müssen nicht unbedingt mit Computern zu tun haben. Es werden Kurse und Unterrichtsstunden abgehalten. Angeblich verlegen sogar einzelne Lehrer ihren Unterricht in SDF, wo Zugriff auf die modernsten Tools besteht, während an ihren Schulen entweder nur veraltete Tools oder Zugriffsbeschränkungen vorhanden sind.

Weitere Features, die SDF den Mitgliedern bietet, sind VPN und ein dynamischer DNS-Dienst. Auch Gopher, ein Vorläuferprotokoll von HTTP, wird weiterhin angeboten und genutzt. Viele Nutzer sehen Gopher als nützliche Möglichkeit, Texte und Daten anderen bereitzustellen.

SDF läuft mittlerweile auf einem Cluster von 12 DEC Alpha-Rechnern unter NetBSD und ist mit drei T1-Leitungen mit dem Internet verbunden. Nach eigenen Angaben unterstützt SDF die NetBSD-Stiftung und das Computer History Museum.

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