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Fr, 29. Juni 2007, 13:21

Gemeinschaft::Personen

Theo de Raadt fordert mehr Transparenz von Intel

Theo de Raadt, Chefentwickler von OpenBSD, hat die mangelnde Information der Prozessorhersteller über behobene Fehler beklagt.

Wenn Intel oder AMD Fehler in ihren Prozessoren korrigieren, so de Raadt, dann werden nur die BIOS-Hersteller darüber informiert. Die Entwickler der freien Betriebssysteme erhalten keine Informationen. Zwar publizieren die Hersteller die Listen der gefundenen Fehler, doch wie man sie behebt, wird nicht veröffentlicht.

Konkret hadert de Raadt mit Intel, dessen Core 2-Prozessor nach seiner Ansicht extrem fehlerhaft ist. Einige dieser Fehler können nicht durch Software-Maßnahmen umgangen werden, einige führen laut de Raadt zu Sicherheitslücken, die äquivalent zu Pufferüberläufen und ähnlichem im Userbereich sind. Besonders kritisch stuft er eine Änderung im Verhalten der TLB-Hardware ein, einem speziellen Cache im Prozessor. So rät er davon ab, einen Rechner mit Core 2-Prozessor zu erwerben. Aber auch AMD kommt ihm nicht ungeschoren davon: Der Hersteller werde immer unkooperativer gegenüber freien Systemen, vielleicht weil seine eigene Errata-Liste immer umfangreicher werde.

Während einige Kommentatoren über Alternativen zu x86 wie PowerPC, UltraSPARC oder MIPS spekulieren, erklärt Intel, dass solche Fehler in der Regel durch ein Update des Microcodes behoben werden, der zum Download bereitgestellt wird. Das BIOS eines Motherboards enthält üblicherweise die aktuellste Version des Microcodes, die beim Booten in den Prozessor geladen wird. Wenn das Problem im BIOS behoben ist, dann ist auch das Betriebssystem nicht mehr betroffen, da der Microcode bis zu einem Ausschalten oder Neustart im Prozessor verbleibt. Die Information über die Updates werde auf developer.intel.com publiziert und Apple und Microsoft hätten Patches herausgegeben, um die Fehler zu beheben. Der Status von Linux diesbezüglich sei unbekannt.

Laut Linus Torvalds ist der Linux-Kernel von dem TLB-Problem nicht betroffen, wenn auch eher zufällig. Die Probleme seien nicht signifikant, denn jede CPU habe Fehler. Spezielle CPUs haben nach seiner Ansicht sogar weit mehr Fehler als die Massenmarkt-CPUs von Intel und AMD, die sehr aggressiv getestet und korrigiert werden. Das größte Problem sei in diesem Fall gewesen, dass Intel das neue TLB-Verhalten nicht ausreichend dokumentiert habe, was nun begrüßenswerterweise geschehen sei.

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