Login
Newsletter
Werbung

Do, 9. August 2007, 11:13

Klik2 will Anwendungen virtualisieren

Die nächste Generation des Anwendungs-Installations-Systems Klik will Anwendungen virtualisieren.

Klik2, so der Arbeitstitel der nächsten Generation von Klik, hat gerade erst mit der Entwicklung begonnen. Das erklärte Ziel für diese Version ist die Virtualisierung der Anwendung, um diese sprichwörtlich überall mit hin nehmen zu können.

Die aktuelle Version von Klik arbeitet mit Dateisystem-Images. Wenn ein Anwender eine Applikation »mit einem Klick« installieren will, wird dieses Image auf dem eigenen Rechner generiert anhand eines »Rezeptes«, das vom Server bezogen wird. Das Image mit dem Dateisuffix.cmd wird dann per Loopback gemountet, so dass die darin enthaltene Software ausgeführt werden kann. Um Abhängigkeiten kümmert sich Klik automatisch.

Die neue Version von Klik soll das Konzept der Images beibehalten, jedoch das Dateisystem der Anwendungen so virtualisieren, dass diese unmodifiziert laufen können. Die Entwickler wollen dazu drei Dateisysteme zu einer virtuellen Sicht für die Anwendung verschmelzen. Die Basis bildet das reale Dateisystem des Rechners, das von der Anwendung jedoch nie geändert werden kann. Die zweite Schicht ist das komprimierte Image der Anwendung, das nun die realen Pfade des Dateisystems nutzen kann und sich daher wie eine normal installierte Anwendung ins System integriert. Auch diese Schicht ist nicht änderbar. Wenn die Anwendung Dateien ändern oder abspeichern will, braucht sie daher noch eine dritte Schicht. Diese soll eine Art von »copy-on-write« realisieren. Solange eine Datei nicht geändert wird, sieht die Anwendung daher die Originaldatei. Bei einer Änderung wird eine Kopie angelegt und die Anwendung sieht nur noch die Kopie und hat keinen Zugriff mehr auf das Original.

Diese änderbare Schicht soll den Entwicklern zufolge optional sein. Mit ihr lassen sich Änderungen beispielsweise statt ins Home-Verzeichnis in ein Verzeichnis auf einem USB-Stick schreiben, so dass die Anwendungen und ihre Daten mitgenommen werden können. Durch die Virtualisierung wird die Notwendigkeit entfallen, die Anwendungen zu patchen. Dies soll die Komplexität des Systems verringern und die Kompatibilität erhöhen.

Zum Erreichen dieser Ziele hat das Projekt verschiedene Optionen verglichen und sich für die Verwendung von »Union-FUSE« entschieden. Dieses benötigt das Dateisystem FUSE, um alle Operationen als nicht privilegierte Benutzerprozesse ausführen zu können. Lediglich die Erstinstallation erfordert Root-Rechte. Zur Implementierung haben die Entwickler Entwürfe eines Firefox-Plugins und eines Kommandozeilen-Tools vorgestellt und sich Gedanken über die Sicherheit gemacht. In regelmäßigen Treffen im IRC soll die Entwicklung nun vorangetrieben werden. Das erste Treffen am 4. August legte unter anderem fest, dass das Projekt auf Google Code angelegt wird, der Client zum Teil in Python realisiert wird, und die Rezepte in einer XML-Datei definiert werden, deren Format in Kürze festgelegt wird.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung