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Di, 4. September 2007, 17:33

Software::Büro

OOXML als ISO-Standard vorerst verworfen

Obwohl noch keine offiziellen Zahlen der ISO (International Organization for Standardization) vorliegen, lässt sich schon jetzt sagen, dass Microsofts Open XML Dokumentenformat von der Vereinigung der Normungsorganisationen vorerst abgelehnt wurde.
Von mmu

Verschiedene Quellen lassen verlauten, dass die ISO Microsofts Dateiformat eine Abfuhr erteilt hat. So berichtet zum Beispiel Groklaw über die Ablehnung und No OOXML gibt sogar schon die Stimmabgaben bekannt: Gemäss der Seite, die vom Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur FFII betrieben wird, gab es 18 Nein-Stimmen (Brasilien, China, Dänemark, Equador, Frankreich, Großbritannien, Indien, Iran, Irland, Japan, Kanada, Korea, Neuseeland, Norwegen, die Republik der Philippinen, Südafrika, Thailand und Tschechien), 34 Ja-Stimmen, 17 Ja mit Kommentaren (unter anderem auch von Deutschland, Österreich und der Schweiz) sowie 18 Enthaltungen.

Damit hat OOXML die erforderliche Zweidrittelmehrheit der voll stimmberechtigen Länder unter Berücksichtigung der Enthaltungen mit nur 53 Prozent Ja-Stimmen klar verfehlt. Auch die zweite Hürde - mehr als 75 Prozent Zustimmung insgesamt - wurde mit ca. 26-prozentiger Ablehnung knapp nicht genommen. Interessant dabei ist, dass sich von den ursprünglichen 30 JTC1-Mitgliedern (Joint Technical Committee) bei 8 Enthaltungen 14 gegen und nur 8 für OOXML ausgesprochen haben. Somit ist die Zulassung des Dokumentenformats als ISO-Standard im »Fast Track-Verfahren« gescheitert.

Microsoft verkauft diese Niederlage in einer Pressemitteilung aber dennoch als Sieg. Die Unternehmung bezeichnet die eingereichten Kommentare als »wertvolle Rückmeldungen zur Formatverbesserung« - für die voraussichtlich im Februar oder März 2008 stattfindende Endrunde im OOXML-Standardisierungsprozess zeigt man sich zuversichtlich.

Die ISO-Standardisierung von OOXML ist stark umstritten und führte im Vorfeld der Abstimmung zu hitzigen Diskussionen. In einigen Ländern wie zum Beispiel Schweden und der Schweiz wurden Irregularitäten im Wahlverfahren vermeldet, welche die nationalen Normungsinstitute als auch die Glaubwürdigkeit des ISO-Verfahrens stark in Frage stellen.

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Kommentare (Insgesamt: 40 || Alle anzeigen )
die Karte dazu (Lukas, Fr, 21. September 2007)
Re[3]: Die Schlacht ist gewonnen (gerd, Fr, 7. September 2007)
Re[3]: Irregularitäten (gerd, Fr, 7. September 2007)
Re[3]: Schön aber... (Schmidi, Mi, 5. September 2007)
Re: Schön aber... (A. Spooner, Mi, 5. September 2007)
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