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Di, 23. Oktober 2007, 13:16

Software::Distributionen

Turbolinux kooperiert mit Microsoft

Mit Turbolinux hat der amerikanische Soft- und Hardwarehersteller Microsoft einen weiteren Linux-Distributor in die Liste der »bevorzugten Linux-Partner« aufgenommen.

Wie schon bei Novell, Xandros und Linspire beinhaltet auch das Abkommen mit Turbolinux eine engere Zusammenarbeit beider Hersteller. Dazu wollen die Unternehmen gemeinsam an einer besseren Interoperabilität zwischen ihren Produkten arbeiten. Unter anderem sieht die Kooperation vor, Single-Sign-On-Lösung für die beiden Betriebssysteme zu entwickeln, die eine einfachere Anmeldung der Anwender unter beiden Systemen mit denselben Daten ermöglichen sollen.

Zu den weiteren vereinbarten Kooperationsfeldern gehört eine engere Zusammenarbeit der Entwickler untereinander. Microsoft und TurboLinux wollen dazu ein Forschungs- und Entwicklungslabor, das in den Microsoft-Büros in Peking beheimatet werden soll, betreiben. Ferner tritt der Linux-Distributor der von Microsoft ins Leben gerufenen Interop Vendor Alliance bei, die eine bessere Zusammenarbeit von Anbietern von Software und Microsoft-Produkten vorantreiben soll.

Wie schon bei Novell&Co. beinhaltet auch das aktuelle Ankommen eine Klausel, die Kunden von Turbolinux vor Patentklagen aus Redmond schützen soll. Um welche Patente es sich allerdings handelt, gibt das Abkommen nicht bekannt.

Turbolinux wurde 1992 von Jeff Miller ursprünglich unter dem Namen Pacific HiTech gegründet. 1999 wurde das Unternehmen in Turbolinux umbenannt, wobei die Geschäftsfelder weiter auf den asiatischen Markt fokussiert blieben. 2002 wurde das Unternehmen nach dem Platzen der Dotcom-Blase und diverser finanzieller Schwierigkeiten von SRA übernommen und entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten Linux-Distributionen in Südostasien.

Das Unternehmen kooperiert bereits seit geraumer Zeit mit Microsoft. So ist Turbolinux bereits für die japanische und chinesische Version des Open-XML-to-ODF-Translators verantwortlich. Ferner hat Turbolinux als einer der ersten Distributoren schon 2004 die Windows-Media-Formate für seine Produkte lizenziert.

Wie bereits bei Novell und den darauf folgenden Herstellern dürfte auch bei Turbolinux das Versprechen von Microsoft, nicht wegen Patentverletzungen zu klagen, für Unmut in der Community sorgen. Vor allem die FSF zeigte sich schon beim Microsoft-Novell-Deal als einer der härtesten Kritiker solcher Abkommen und versuchte, unter anderem durch eine Änderung der neuen GPLv3, zukünftig ähnliche Konstrukte zu unterbinden. Laut der Organisation würde die freie Softwaregemeinschaft gespalten, da Microsoft garantiere, keine Partner-Kunden wegen Patenten zu belangen, andere Linux-Benutzer jedoch keinen Schutz vor Patentklagen erhielten. Zunehmend genervt zeigt sich die Community auch von der stetigen Drohkulisse eines mögliches Patentstreits zwischen den Anhängern von Linux und Microsoft. Immer wieder schießen Offizielle von Microsoft Salven Richtung Open Source und drohen mit Patentklagen, ohne aber die angeblichen Patente beim Namen zu nennen und so auch ihre tatsächliche Existenz zu beweisen.

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