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Do, 25. Oktober 2007, 15:11

Gesellschaft::Politik/Recht

Behörden von Südafrika wechseln zu offenen Standards

Die Regierung von Südafrika hat das offene Dokumentenformat ODF und andere offene Formate zu Standards erklärt und eine Migration auf diese Formate beschlossen.

Die Definition dessen, was Südafrika als offenen Standard ansieht, ist in dem jetzt veröffentlichten Dokument »Minimum Interoperability Standards for Information Systems in Government (MIOS)« enthalten. Demnach sollte ein offener Standard von einer nichtkommerziellen Organisation betreut werden, alle Interessierten sollen sich an der Weiterentwicklung beteiligen können, der Zugriff auf den Standard sollte frei sein, die freie Weitergabe der Standard-Dokumente muss möglich sein, die Verwendung des Standards muss frei von Lizenzkosten sein, der Standard muss beliebig wiederverwendbar sein, und es müssen mehrere Implementierungen des Standards vorliegen.

Das Dokument nennt ausdrücklich zugelassene Standards und enthält anders als frühere Versionen keine herstellerspezifischen Formate mehr. In der Kategorie der Dokumentenformate sind Texte in UTF-8-Kodierung, ODF-Dateien und Dateien im CSV-Format zulässig. Auch PDF soll zulässig sein, obwohl es technisch gesehen kein offener Standard ist. Es gibt jedoch derzeit kein zu PDF äquivalentes offenes Format.

Die Umstellung auf offene Formate soll schrittweise erfolgen. Bis März 2008 soll sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter in Behörden ODF-Dokumente ansehen können. Dazu sollen Konverter eingesetzt werden. Im zweiten Schritt sollen alle von den Behörden veröffentlichten Dokumente in einem freien Format herausgegeben werden. Dies soll spätestens Ende 2008 erreicht sein. Im dritten Schritt sollen dann alle internen Behördendokumente im ODF-Format erstellt werden. Dies soll im März 2009 vollzogen sein. Ein vierter Schritt sieht die Konvertierung aller noch in proprietären Formaten vorliegenden Dokumente in freie Formate vor.

Der südafrikanische Plan weist einige Ähnlichkeiten zu der vor einem Monat angekündigten Strategie der Niederlande auf. Andere Länder, in denen Pläne zur Umstellung bestehen oder bereits begonnen wurden, sind Dänemark, Frankreich, Malaysia, Belgien und mehrere US-Bundesstaaten. In Deutschland dagegen wurde im Juli eine stark kritisierte andere Definition von offenen Standards verabschiedet, den die Behörden einhalten sollen.

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