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Di, 20. November 2007, 08:08

Gesellschaft::Politik/Recht

GNU stellt Affero GPL in Version 3 vor

Die Affero General Public License wurde als Variante der GPLv3 mit einer Erweiterung herausgegeben.

Schon die 2002 veröffentlichte erste Version der Affero GPL (AGPL) beruhte auf der GNU GPL, damals natürlich GPLv2. Gegenüber der GPL enthielt die AGPL eine Erweiterung. Diese Erweiterung war lediglich ein Unterparagraph, der besagte: Wenn ein Programm unter der AGPL dafür gedacht ist, mit Benutzern in einem Netzwerk zu interagieren, und die Möglichkeit für den Benutzer besteht, den Quellcode abzurufen, dann darf dieses Feature nicht entfernt werden.

Dieser Paragraph soll Web-Dienste schützen, indem sie Webseitenbetreiber verpflichtet, ihre Modifikationen an Programmen zu veröffentlichen. Mit der reinen GPLv2 stellt der Betrieb eines Servers mit GPL-Software keine Weitergabe der Software dar. Infolgedessen können die Betreiber beliebige Änderungen an der Software vornehmen und diese für sich behalten, anstatt die freie Softwaregemeinschaft an den Änderungen teilhaben zu lassen. Aus Sicht der Free Software Foundation stellt dies eine Lücke dar. Anstatt sie in der GPLv3 zu schließen, entschloss sich die Organisation jedoch, die AGPL weiterzuentwickeln. Ihr Text ist in Version 3 bis auf die Präambel und Abschnitt 13 identisch mit der GPLv3. Dieser Abschnitt 13 lautet in der GPLv3, dass Software, die unter der GPLv3 steht, mit solcher unter der AGPLv3 gelinkt werden darf, und das Ergebnis unter der AGPLv3 steht. In der AGPL hingegen bestimmt Abschnitt 13, dass bei Kombination solcher Programme jeder Teil seine Lizenz beibehält.

Die zusätzliche Regelung in Abschnitt 13 ist eine neue Formulierung der eingangs genannten Bedingung. Sie schreibt vor, dass für Programme unter der AGPLv3 eine Download-Möglichkeit angeboten werden muss, die den Quellcode der aktuell laufenden Version enthält.

Obwohl die AGPL weniger Aufmerksamkeit erhielt als die GPLv3, wurde sie nach den gleichen Prinzipien entwickelt. Alle Interessenten hatten die Möglichkeit, Entwürfe zu sehen und zu kommentieren. Das Ergebnis soll, so FSF-Vorstandsmitglied Benjamin Mako Hill, die von der GPL ermöglichte massive Zusammenarbeit freier Entwickler auf Webdienste und andere Netzwerk-Software ausdehnen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie eine ähnlich weite Verbreitung erfährt wie die GPL.

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