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Sa, 1. Dezember 2007, 10:55

Qmail wird Public Domain

Professor Bernstein hat sein Mailtransport-Programm Qmail als Public Domain freigegeben.

Qmail ist ein Mailtransport-Programm, das in Hinblick auf Sicherheit und Performance entwickelt wurde. Es hat eine vergleichbare Funktionalität wie Sendmail, Postfix, Exim und einige andere Programme, aber weniger Features im Basis-Umfang. Weitere Features existieren zwar als Patches, doch hier kam bisher die Problematik in Spiel, dass Qmail eine unfreie Lizenz trug: Das Programm durfte frei verwendet und verändert werden, jedoch war die Weitergabe nur in der unmodizierten Version erlaubt.

Änderungen durften daher bislang nicht vorab in Qmail integriert werden. So gibt es auf qmail.org eine Distribution »netqmail-1.05«, die die letzte veröffentlichte Qmail-Version 1.03 sowie einige empfohlene Patches enthält sowie ein Skript, um die Patches anzuwenden und daraus eine lauffähige Installation zu generieren. Mit der restriktiven Lizenz wollte der eigenwillige Autor verhindern, dass inkompatible Versionen von Qmail entstehen.

Auch nachdem Bernstein seine Meinung geändert und Qmail zum Allgemeingut erklärt hat, bittet er darum, keine unnötigen Modifikationen vorzunehmen und möglichst bei einer einheitlichen Schnittstelle zu bleiben. Die Uneinheitlichkeit der verschiedenen Unix-Systeme war ihm schon immer ein Ärgernis, das er mit seinen eigenen Tools zum Teil zu bekämpfen versuchte. Es bleibt nun abzuwarten, ob Qmail-Distributionen unter BSD-, GPL- oder anderen Lizenzen entstehen werden.

Auch wenn der Qmail-Code so in die Jahre gekommen ist, dass er ohne Patches kaum einsetzbar ist, wird Qmail noch von vielen Organisationen und Internet-Providern eingesetzt und ist für einen bedeutenden Anteil am gesamten Mail-Aufkommen des Internets verantwortlich. Eine Anzahl von Firmen und Beratern leistet Support für das nicht ganz einfach zu installierende Programm, das an fast jede Anforderung angepasst werden kann.

Qmail entstand vor 1996 und wurde 1997 in Version 1.00 veröffentlicht. Bernstein kritisierte die katastrophale Unsicherheit von Sendmail und entwickelte Qmail, um fundamental bessere Sicherheit zu erzielen. So besteht Qmail aus einer Anzahl von Prozessen, die nur minimale Rechte haben müssen. Postfix, mit dessen Autor Wietse Venema sich Bernstein heftige Auseinandersetzungen lieferte, verfolgt den gleichen Ansatz.

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Kommentare (Insgesamt: 43 || Alle anzeigen )
Re[2]: Wozu ? (catconfuser, Mo, 3. Dezember 2007)
GPL (Thilo Pfennig, So, 2. Dezember 2007)
Re[3]: Wozu ? (peschmae, So, 2. Dezember 2007)
Re[2]: Qmail ist eine Pest (Felix, So, 2. Dezember 2007)
Re[3]: Schutz vor unterschiedliche Schnittstellen (Daniel Seuffert, So, 2. Dezember 2007)
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