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Mi, 27. Februar 2008, 18:29

Software::Distributionen::BSD::DragonFly

Dragonfly BSD 1.12

DragonFly BSD, eine aus FreeBSD 4 entstandene BSD-Variante, ist in Version 1.12 erschienen.

Version 1.12 ist die siebte offizielle Hauptversion des Projektes. Gegenüber Version 1.10 wurde die Unterstützung für 386er-Prozessoren entfernt. Das Hardware-Sensor-Framework von FreeBSD wurde von OpenBSD portiert. Der IP-Filter ipfw2 soll ipfw1 ersetzen. Unterstützung für ARCnet, FDDI und Token Ring wurde entfernt, ebenso wie der obsolete und fehlerhafte fla-Treiber. Ferner wurde der nv-Treiber durch nfe ersetzt. Der Systemaufruf pselect wurde hinzugefügt und der ACPI-Code auf den neuesten Stand von FreeBSD synchronisiert. Daneben gab es eine Reihe weiterer Updates und Korrekturen im Kernel.

Die Hardware-Unterstützung wurde weiter ausgebaut. Zu den neuen oder erweiterten Treibern gehören solche für Marvell Yukon II, Texas Instruments TUSB3410, SATA ATAPI-Unterstützung für AHCI-Controller, Agere ET1310 Ethernet, AGP, Bluetooth, weitere Netzwerkadapter, eine große Zahl von Soundkarten und viele USB-Geräte.

Trotz aller Fortschritte wird es nach Einschätzung der Entwickler noch lange dauern, bis der Kernel auf Mehrkern-Systemen effizient läuft. Auch 64 Bit werden noch nicht unterstützt. An einem neuen Dateisystem namens HAMMER wird gearbeitet, so dass wohl bald mit der ersten Alpha-Version zu rechnen ist.

GCC 4.1 ist nun der Standard-Compiler des Systems, GCC 3.4 bleibt jedoch verfügbar. libthread_xu ist nun die Standard-Thread-Bibliothek. Das Tool pkg_search ermöglicht die Suche nach Paketnamen im pkgsrc-Index. Das ebenfalls neue Tool pkg_radd dient zur Installation von Binärpaketen aus pkgsrc. libreadline, das unter der GPL steht, wurde durch das annähernd äquivalente libedit, das unter der BSD-Lizenz steht, ersetzt. Daneben gab es zahlreiche Updates bei den mitgelieferten Programmen.

Die CD von Dragonfly BSD 1.12 kann als ISO-Image von mehreren Mirror-Servern heruntergeladen werden. Das Image ist zugleich Live-Image und Installationssystem. Das Installationsprogramm läuft im Konsolenmodus, alternativ nach ein wenig Konfiguration als Webserver mit CGI-Schnittstelle. Es ermöglicht auch eine Installation über das Netz. Dazu bootet man einen Rechner von der CD, aktiviert im Installer die Remote-Option und kann dann einen anderen Rechner mit PXE booten und übers Netz installieren.

Die CD enthält nur das Basissystem. Zusätzliche Applikationen werden über das pkgsrc-System installiert, das von NetBSD stammt, aber auch auf andere Plattformen portiert wurde.

Gründer und einer der Hauptentwickler des Projekts, über das das Maskottchen »Fred« wacht, ist Matthew Dillon, der sowohl zu FreeBSD als auch zu Linux bedeutende Beiträge geleistet hat. 2003 startete er DragonFly BSD als Fork von FreeBSD 4.8, weil er eine kontinuierliche Weiterentwicklung von FreeBSD 4 anstrebte, der Rest der FreeBSD-Entwickler jedoch an dem großen und letztlich langwierigen Sprung auf FreeBSD 5 arbeitete.

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