Login
Newsletter
Werbung

Do, 17. April 2008, 20:37

Software::Datenbanken

Sun entwickelt proprietäre MySQL-Erweiterungen

Wie Sun im Zuge der MySQL Users Conference bekannt gab, will das Unternehmen einige neue Funktionen des MySQL-RDBMS nur noch für die kostenpflichtige Unternehmensversion der Datenbank veröffentlichen.

Mit der Übernahme von MySQL beginnt für die Anwender der relationalen Datenbank MySQL eine neue Ära. War das System in der Vergangenheit unter einer dualen Lizenz für alle Anwender gleich, so sollen in der Zukunft die zahlenden Kunden des Unternehmens gegenüber den Nutzern der freien Version mehr Funktionen erhalten. Wie Sun gegenüber Partnern bekannt gab, plant das Unternehmen, bereits in der Version 6.0 diverse Funktionen der Datenbank nur noch in die kommerzielle Variante einzubauen. Konkret handelt es sich um Entwicklungen im High-End-Bereich wie Online- Backup, Verschlüsselung oder Treiber für einzelne Speicher-Engines.

Die Idee der Trennung zwischen der freien und der kommerziellen Variante ist nicht neu. Noch vor der Übernahme von Sun hatte MySQL angekündigt, diverse Funktionen und externe Beiträge nur noch in die Entwicklungsversionen, aber nicht mehr in die aktuellen stabilen Versionen einzubinden. MySQL-Vizepräsident Kaj Arnö, zuständig für die Gemeinschaft, begründete den Schritt damit, dass das Einfügen neuer Features viel Zeit und Arbeitskraft koste und zudem die Stabilität der Datenbank gefährde.

Wie Marten Mickos, früher CEO bei MySQL und jetzt Mitglied des Sun-Managements, sagte, sollen keine bereits veröffentlichten Funktionen geschlossen werden. Wie der Manager im Kommentarbereich von Slashdot schreibt, habe das Unternehmen noch vor der Übernahme durch Sun an diversen Geschäftsmodellen gearbeitet. Laut seinen Aussagen soll durch den neuerlichen Schritt nicht die Basis der Anwender beschnitten, sondern Unternehmenskunden ein Mehrwert geboten werden. Für Mickos sind alle geschlossenen Funktionen nur wenig für Anwender relevant, sondern betreffen nur Kunden mit geschäftskritischen Umgebungen.

Das Open-Source-Datenbanksystem MySQL ist eine der beliebtesten Datenbanken unter Linux und einer Vielzahl anderer Systeme. Durch seine Schnelligkeit und Effizienz mauserte sich MySQL zu einem »Quasi-Standard« als Backend für Webseiten und mittelgroße Projekte. Nicht minder trug dazu die Änderung der Lizenz zur die GNU General Public License bei, die als Lizenz im Jahre 2000 angenommen wurde. Seither wird das System im dualen Lizenzmodell angeboten. Entwickler und Organisationen können also je nach Anforderungsprofil zwischen einer Open-Source-Version (GPL- Lizenz) und der kommerziellen Variante wählen.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung