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Mo, 16. Juni 2008, 21:44

Unternehmen

Microsoft offizieller Sponsor von Open Census

Microsoft wird ein offizieller Sponsor des Open Census-Projektes, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Nutzung und Verbreitung von quelloffener Software in Unternehmen zu bestimmen.

Die beliebteste Distribution ist Ubuntu Gutsy, gefolgt von Ubuntu Hardy und Debian. Das zumindest haben die Entwickler des Projektes Open Census herausgefunden. Der von OpenLogic vor knapp einem halben Jahr initiierte und von verschiedenen Organisationen unterstützte »Open Source Census« zählt auf die Angaben von Freiwilligen über die auf ihren Rechnern vorhandene freie Software. Die Zählung besteht aus zwei Teilen: Einem Programm zur automatischen Ermittlung der installierten Software und einer Webseite, die die Ergebnisse anzeigt. Die Zählung soll vollständig anonym sein. Die Daten sollen auch mit den zusätzlich geforderten allgemeinen Angaben keinen Rückschluss auf den Einsender ermöglichen.

Nachdem das Projekt vor zwei Monaten offiziell startete, sind die Daten allerdings immer noch lückenhaft. Nur knapp über 1300 Anwender waren bis dato willens, der Applikation von Open Census Zugriff auf ihre Hard- und Software zu gestatten - im direkten Vergleich zu den von Linux Counter freigegebenen Daten ein verschwindend geringer Anteil der dort gelisteten Linux-Anwender. Darf spekuliert werden, so dürfte es nun zu massiven Bewegungen der Basis von Open Census kommen, Anbetracht der Tatsache, dass Microsoft das Projekt nun offiziell unterstützen möchte. In welche Richtung darf abgewartet werden.

Laut Angaben des Unternehmens sei es Microsoft wichtig mehr über die Kunden zu erfahren. Wie Sam Ramji, Microsoft Senior Director für Plattformstrategien, gegenüber Medien erklärte, sei es eine Tatsache, dass immer mehr Unternehmen in heterogenen Umgebungen arbeiten. Es liege deshalb laut Aussagen des Managers nahe, auch Open Census zu unterstützen. Darüber hinaus kann Microsoft dem Projekt helfen auch Daten von großen Netzwerken zu erhalten, auf die es ohne einen Partner nicht zugreifen könnte. Im Prinzip könnte Microsoft dem Open Census Türen öffnen, die das Projekt aus eigener Kraft nicht aufbrechen könnte.

Wie in solch Situationen üblich, hat die neuerliche Kooperation allerdings durchaus zwei Seiten. Einerseits ist Microsoft auf die Daten von Open Census nicht wirklich angewiesen, kann es doch von seinem Partnernetzwerk wohl viel bessere Zahlen erhalten. Anderseits ist eine offizielle Unterstützung von OpenSource-Aktivitäten jenseits der eigenen Projekte durchaus ein Novum für Microsoft. Ob das Engagement aber wirklich positive Früchte tragen wird, darf mit Spannung abgewartet werden, denn es könnte das Gegenteil bewirken und dazu führen, dass überzeugte Microsoft-Gegner sich komplett von dem Projekt zurückziehen. Ob die Werte dann als repräsentativ betrachtet werden könnten, darf bezweifelt werden.

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