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Do, 19. Juni 2008, 09:31

Software::Entwicklung

Umstellung von GCC auf C++ geplant

Ein experimenteller Zweig von GCC soll die Möglichkeit ausloten, den Compiler selbst in C++ zu implementieren.

Ian Lance Taylor von Google stellte entsprechende Pläne vor, die in Form von Vortragsunterlagen (PDF) ausgearbeitet sind. Taylor ist langjähriger Mitarbeiter des GCC-Projektes, pflegte eine Zeitlang die eng an GCC gebundenen GNU Binutils und dürfte älteren Benutzern noch als Autor einer UUCP-Softwaresuite (Taylor-UUCP) bekannt sein.

GCC ist selbst in C geschrieben, was laut Taylor einige Nachteile hat. In C kommen schwer wartbare Konstrukte zum Einsatz, die sich in C++ mit Templates ausdrücken lassen. Die Speicherverwaltung ist komplex und aufwendig. Die Stringfunktionen sind ineffizient. Für C++ spricht, dass es standardisiert und populär, weitgehend eine Obermenge des in GCC eingesetzten C90 und mindestens genauso effizient wie C ist.

Taylor tritt einigen Vorurteilen entgegen, die bei reinen C-Befürwortern immer wieder vorgebracht werden. C++ sei nicht langsam, allenfalls dort, wo es mehr Features als C aufweist. In einigen Bereichen sei es schneller, z.B. bei STL-Funktionen. Es ist auch nicht zu kompliziert. Zwar sei es komplexer als C, aber auch besser wartbar. Auch beim Compilieren der C++-Bibliothek auf Rechnern, auf denen GCC neu installiert werden soll, sieht Taylor kein Problem. C++-Compiler seien inzwischen weit verbreitet und notfalls kann auch eine ältere Version von GCC eingesetzt werden, um die neuere Version zu compilieren.

Um die Umsetzung in C++ zu erproben, wird ein neuer Codezweig angelegt. Auf absehbare Zeit wird also GCC noch in der momentanen Form erhalten bleiben. Im Grund kann kein Zweifel bestehen, dass die Portierung letztlich Erfolg haben wird, unbekannt ist aber noch, wie lange es dauern wird.

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