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Mi, 30. Juli 2008, 10:46

Software::Büro

Go-oo: Erster Fork von OpenOffice.org

Das Projekt Go-oo erweitert die freie Bürosoftware OpenOffice.org mit Features, die voraussichtlich im Original nicht erscheinen werden.

Seit einiger Zeit stellt Go-oo eine eigene Version von OpenOffice.org zur Verfügung, die gegenüber dem Original einige Erweiterungen aufweist. Die beiden bisher veröffentlichten stabilen Versionen beruhen auf OpenOffice.org 2.4.0 und 2.4.1. Inzwischen sind auch Testversionen von Version 3.0 verfügbar. Das Projekt wurde bereits im Juli/August 2007 gegründet, bis auf eine kurze Nachricht im Oktober 2007 auf Slashdot kaum in den Medien erwähnt.

Go-oo beruht auf dem Code von OpenOffice.org und scheint bis jetzt noch kompatibel dazu zu sein. Zu den Erweiterungen gegenüber OpenOffice.org zählen die Importfilter für OOXML und MS Works sowie eine bessere Unterstützung der binären Microsoft-Formate. Dies verwundert nicht, wenn man weiß, dass sich im Team von Go-oo mehrere Novell-Entwickler befinden. Ziel der Entwickler ist nach ihren Angaben bessere Interoperabilität. Auch VBA-Makros von MS Excel sollen sich nutzen lassen.

Daneben soll Go-oo mehr Funktionalität als OpenOffice.org bringen. Die Oberfläche soll polierter und vertrauter sein, die Integration in Linux besser. Eingebaute Multimedia-Unterstützung für Linux, eine Gleichungslösungs-Komponente und bessere Unterstützung für ostasiatische Sprachen sind vorhanden. Das Programm soll schneller starten als das Original und weniger Speicher brauchen.

Das Projekt scheint nun immer mehr einen echten Fork des originalen OpenOffice.org darzustellen. Viele der Erweiterungen von Go-oo werden nicht so leicht in OpenOffice.org Einzug halten. Der Hauptgrund ist die Forderung von Sun, umfangreiche Rechte am Code an das Unternehmen zu übertragen. Damit sind die Entwickler von Go-oo nicht einverstanden. Ferner kritisieren sie die starke Kontrolle, die Sun immer noch über OpenOffice.org ausübt. Ihr Projekt will Entwicklern eine schnellere Integration von neuem Code und eine freiere Ausrichtung bieten.

Auch die Lizenz von Go-oo soll freier sein. Während die Entwickler die LGPLv3 grundsätzlich für eine gute Lizenz halten, sind sie der Ansicht, dass Firmen wie Sun und IBM Probleme damit haben. Die von Sun initiierte Lizenz CDDL könne hier Abhilfe schaffen, daher empfehlen die Entwickler die duale Lizenz LGPLv3/CDDL für neue Beiträge.

Nach Angaben der Entwickler beruht die bereits bekannte erweiterte Distribution Oxygen Office Professional auf Go-oo und nicht, wie man beim Lesen auf der Webseite von Oxygen Office vermuten würde, direkt auf OpenOffice.org. Auch Debian, Ubuntu und OpenSuse setzen mittlerweile auf den Code von Go-oo.

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Kommentare (Insgesamt: 65 || Alle anzeigen )
Re[4]: o_o (versable, Do, 14. August 2008)
Re[3]: Nur zur Klarstellung: (PeterK, Sa, 9. August 2008)
Rechte übertragen (ben, Di, 5. August 2008)
Re[2]: Nur zur Klarstellung: (Michael Stehmann, Mo, 4. August 2008)
Re[6]: "Erster" Fork? (fuffy, Sa, 2. August 2008)
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