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Do, 4. September 2008, 16:18

Unternehmen

Red Hat kauft Qumranet

Red Hat hat Qumranet, die treibende Kraft hinter dem eingebauten Hypervisor des Linux-Kernels KVM übernommen.

Die israelische Firma Qumranet trat 2006 auf den Plan, als sie KVM vorstellte, einen Hypervisor, der im Gegensatz zu Xen schon bald in den offiziellen Linux-Kernel integriert wurde. Anders als Xen setzt KVM eine Hardware-Unterstützung zwingend voraus. Davon abgesehen dürfte sie inzwischen an Features mit Xen gleichgezogen haben.

Auf Basis der »Kernel Virtual Machine« (KVM), die seit Version 2.6.20 Bestandteil des Linux-Kernels ist, stellte Qumranet vor einem Jahr sein erstes echtes Produkt vor, die Desktop-Virtualisierung »Solid ICE«. Dieses soll virtuelle Desktop-Systeme auf Servern in Rechenzentren bereitstellen, dabei aber schneller sein als andere Lösungen. Mit dem Produkt sollen tausende virtuelle Maschinen auf einem Server betreibbar sein, da es speziell auf Desktop-Virtualisierung ausgerichtet ist. Mit solchen virtualisierten Desktops sollen Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen können, da ein heutiges Desktopsystem laut Qumranet Gesamtkosten von 4000 US-Dollar jährlich verursache.

Qumranet hatte im September 2007 nach eigenen Angaben 45 Mitarbeiter. Zu den Gründern von Qumranet gehört auch Moshe Bar, der sich zuvor durch seine Mitarbeit an MOSIX und die Leitung des MOSIX-Forks OpenMOSIX einen Namen gemacht hatte. OpenMosix wurde mittlerweile eingestellt, weil die Entwickler die Bedeutung ihres Konzeptes schwinden sahen.

Nach der Übernahme von Qumranet kann Red Hat nach eigenen Angaben ein umfassendes Angebot von Virtualisierung und Betriebssystem machen, das die Anbieter von reinen Virtualisierungslösungen nicht anbieten können. Dazu zählen Red Hat Enterprise Linux mit eingebauter Virtualisierung und Hypervisor, Verwaltungsplattform, Cloud- und Grid-Computing, Messaging, hochverfügbare Cluster und eine umfassende Sicherheits-Infrastruktur.

Den Kauf ließ sich Red Hat 107 Millionen US-Dollar kosten. Dem wird im nächsten Jahr nur zusätzlicher Umsatz von 20 Mio. US-Dollar gegenüberstehen, warnt das Unternehmen die Aktionäre. Führt der Kauf zu den erhofften Zuwächsen bei den anderen Produkten, wäre dies schnell kompensiert.

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