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Do, 18. September 2008, 11:42

Gesellschaft::Politik/Recht

Firefox für Linux ohne zwangsweise Lizenzanzeige

Mozilla will die Handhabung der Lizenzanzeige beim Webbrowser Firefox überdenken und zumindest unter Linux ganz fallenlassen.

Die in Testversionen von Ubuntu erstmals aufgekommene Lizenzanzeige wurde binnen weniger Tage zum Stein des Anstoßes. Sie führte zu einer Fehlermeldung eines Benutzers, der in der aktuellen Alphaversion von Ubuntu 8.10 beim ersten Programmstart von Firefox eine Endbenutzer-Lizenz zu Gesicht bekam. Solche Lizenz-Dialoge sind bei proprietären Programmen zwar durchaus üblich, stoßen aber bei freier Software vielen Anwendern sauer auf. Darüber hinaus sind sie oftmals nicht bindend, da sie nur länderspezifische Gegebenheiten behandeln und nicht auf die Rechtslage in jedem Land eingehen können. Mozilla gelobte Besserung und tauschte zunächst den Lizenztext aus, der in der Ubuntu-Version verwechselt worden war und nichts mit den freien Lizenzen von Firefox zu tun hatte.

Nun soll die ganze Lizenzanzeige offenbar entfallen, zumindest in der Linux-Version. In einem ersten Entwurf werden zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie man in Zukunft ohne Dialogbox, erzwungener Zustimmung des Benutzers und Popups über die Runden kommen will. In der ersten Variante soll die Startseite Hinweise auf die Lizenzen enthalten. In der zweiten Variante wird dagegen eine Werkzeugleiste mit einem Button eingeblendet. Beides soll wohl nur beim ersten Start des Browsers geschehen. Durch Klicken kann der Benutzer dann Details erfahren.

Die Reaktion auf die Vorschläge scheint überwiegend positiv zu sein. Die speziellen Bedingungen der Mozilla-Webdienste sind aber noch nicht endgültig ausformuliert. Nach Ansicht einiger Kommentatoren lesen sich die Paragraphen von Nummer 4 aufwärts immer noch weitgehend wie Standardtexte, die nur von Juristen voll verstanden werden können und ganze Sätze in sinnloser Großschreibung enthalten.

Die Implementation der Änderung wird wahrscheinlich zuerst in den Ubuntu-Versionen erfolgen. Eine Fehlermeldung im Bugtracking-System von Ubuntu hatte den Stein erst ins Rollen gebracht. Mozilla betont, dass die Änderungen in Zusammenarbeit mit Canonical entstanden. Auch Mitarbeiter von Red Hat und Fedora hätten wertvolle Hilfe geleistet.

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