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Mi, 15. Oktober 2008, 13:18

Software::Systemverwaltung

Linux-Dateisystem ext4 vor der Fertigstellung

In Linux 2.6.28 wird das Dateisystem ext4 den experimentellen Status verlassen und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

Ted Ts'o, der Hauptentwickler des Dateisystems, hält den Code für mittlerweile so stabil, dass die Markierung als »nur für Entwickler« entfallen kann. Schon seit Ende Juni betreibt er nach eigenen Angaben sein Laptop mit ext4.

Nach der Fertigstellung von Linux 2.6.27 veröffentlichte Ted Ts'o eine Serie von Patches auf die Linux-Kernel-Mailingliste, in der nochmals zahlreiche Korrekturen und Verbesserungen an ext4 vorgenommen werden. Der letzte Patch der Reihe enthält die Umbenennung von ext4dev zu ext4, die für Ts'o nun gerechtfertigt ist, da das Dateisystem nun stabil sei.

Die veröffentlichten Patches sind für die Übernahme in die kommende Kernelversion 2.6.28 gedacht, mit der im Januar 2009 zu rechnen ist. Linus Torvalds hat die Patches in den Kernel integriert und damit die Weichen gestellt. Wer ext4 bereits vorher testen will, sollte nicht die im Kernel enthaltene Version verwenden, sondern sich passende und aktuelle Patches von der ext4-Entwicklungsseite besorgen.

Die Entwicklung von ext4 begann 2006, als klar wurde, dass die maximale Kapazität von 2 bis 8 TB (je nach Blockgröße) bei ext3 allmählich ungenügend wurde. Ferner ist bei Dateisystemen dieser Größenordnung die Zeit für das Formatieren und den in gewissen Abständen fälligen Dateisystem-Check untragbar lang. Statt in das bewährte ext3 einzugreifen, fiel schließlich die Entscheidung, mit ext4 einen auf ext3 aufbauenden Nachfolger zu entwickeln. Seit Linux 2.6.19 ist eine Testversion des Dateisystems im Kernel enthalten.

ext4 wird in der initialen Version hauptsächlich Verbesserungen in Geschwindigkeit und Skalierbarkeit gegenüber ext3 bringen. Dazu gehören ein auf Extents beruhendes Format auf der Festplatte, 48-Bit-Blocknummern, Allokierung von mehreren Blöcken in einem Schritt, mehr als 32000 Unterverzeichnisse pro Verzeichnis, Reservierung von Verzeichnis-Inodes, Zeitstempel mit Nanosekunden-Auflösung, Inode-Versionen, Prüfsummen für das Journal und persistente Präallokation. Aufgrund der Kompatibilität kann man ext3-Dateisysteme in ext4 umwandeln, ohne ein Backup mit Rücksicherung vornehmen zu müssen.

Aktuelle Benchmarks zeigen, dass ext4 bei den gemessenen Operationen auf einem Quadcore-Rechner mit RAID die Dateisysteme ext3, xfs und btrfs übertrifft, teilweise sogar deutlich. Ein Vergleich mit btrfs ist jedoch noch nicht aussagekräftig, da btrfs noch nicht fertiggestellt ist.

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