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Do, 23. Oktober 2008, 13:52

AEGIS-Projekt angekündigt

Das überwiegend von der Europäischen Union finanzierte AEGIS-Projekt wird die Barrierefreiheit von freier Software mit 12,6 Millionen Euro fördern.

Wie Peter Korn von Sun in seinem Blog erläuterte, ist das AEGIS-Projekt eine Investition von 12,6 Millionen Euro in die Barrierefreiheit von freier Software. AEGIS steht demnach für »open Accessibility Everywhere: Groundwork, Infrastructure, Standards«. Die Europäische Union fördert dieses Projekt im Rahmen des siebten Framework-Programmes mit 8,22 Mio. Euro, der Rest des Betrages von 12,6 Mio. Euro kommt von Mitgliedern des AEGIS-Konsortiums, dem namhafte Unternehmen und Forschungseinrichtungen angehören. Das Projekt hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren und wurde mit einem Treffen in Prag Anfang September gestartet.

Die Ziele von AEGIS sind ambitioniert: Die Barrierefreiheits-Funktionen der aktuellen zweiten Generation sollen zu einer dritten Generation ausgebaut werden, wobei auf die bisherigen Erfahrungen aufgebaut wird. AEGIS will sich des Desktops, Web 2.0-Internet-Anwendungen und Mobilgeräten annehmen. Auf dem Desktop soll auf die Arbeit des schon seit acht Jahren bestehenden GNOME Accessibility-Projektes und des OpenOffice.org Accessibility-Projektes zurückgegriffen werden.

Auf dem Desktop befinden sich unter den Zielen von AEGIS die Verbesserung von Vergrößerungs-Technologien einschließlich der Entwicklung eines neuen Open-Source-Frameworks zur künftigen Verwendung dieser Technologien, freie Sprachausgabesoftware in guter Qualität für alle europäischen Sprachen, Erstellung eines robusten und freien Test-Frameworks für Barrierefreiheit, Entwicklung von Lösungen zur Echtzeit-Übersetzung von Audio in Textausgaben für Chat-Software und Entwicklung von freier Software zur Verfolgung von Augenbewegungen für übliche Webcams. Außerdem soll OpenOffice.org zur besten Plattform zum Erstellen von barrierefreien Inhalten ausgebaut werden.

Die gleichen Methoden der Barrierefreiheit sollen auch auf Web-Anwendungen angewandt werden, wobei die zusätzliche Komplikation auftritt, dass ein Webbrowser involviert ist. Auch auf Mobilgeräte will das Projekt in gleicher Art einwirken.

Der Schwerpunkt von AEGIS wird Open Source sein. Laut Peter Korn wird voraussichtlich nicht alles, was AEGIS entwickelt, unter freie Lizenzen kommen, aber ein großer Teil. Soweit wie möglich will das Projekt auf vorhandene Open-Source-Software aufbauen. Speziell OpenOffice.org und Firefox sollen Vorreiter sein. Durch die Ausstattung von populären Entwicklungsumgebungen wie NetBeans sollen möglichst viele Entwickler erreicht werden, um die Technologien in ihren Programmen zu verwenden. Das Projekt will jedoch nicht nur Entwickler, sondern vor allem auch die Anwender mit Behinderungen oder altersbedingten Einschränkungen ansprechen.

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