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Mo, 1. Dezember 2008, 12:26

Software::Systemverwaltung

Fortschritte beim Dateisystem Tux3

Das neue Dateisystem von Daniel Phillips, Tux3, hat ein Team von Entwicklern angezogen und läuft mittlerweile mit Grundfunktionen als FUSE-Dateisystem und im Kernel.

In einer E-Mail an die Linux-Kernel-Mailingliste hat Daniel Phillips den aktuellen Stand von Tux3 beschrieben und für die nahe Zukunft weitere Neuigkeiten angekündigt.

Seit der Ankündigung von Tux3 im Juli hat sich laut Phillips viel getan, aber nur wenig wurde darüber geschrieben, da das mittlerweile auf mehrere Personen angewachsene Team sehr beschäftigt war. Das Dateisystem steckt immer noch in der frühen Entwicklungsphase und verfügt nur über einen Teil der geplanten Funktionen. Für ernsthafte Tests ist es noch zu früh.

Tux3 hat ebenso wie das fast fertiggestellte ext4 und das in Entwicklung befindliche btrfs das Ziel, die vorhandenen Dateisysteme, die teilweise an ihre Grenzen kommen, abzulösen. Es will sich von anderen Dateisystemen durch die Datenversionierung, die platzsparend arbeiten soll, abheben. Es soll eine effizientere Verwaltung von Snapshots und Replikationsmethoden für das Zumastor NAS-Projekt bieten. Ein weiteres Ziel von Tux3 ist es, alle Features von Suns ZFS zu bieten und dabei bei jeder Operation gleich schnell oder schneller zu sein. Während ZFS aber schon aus Lizenzgründen nicht unter Linux nutzbar ist und sich dem Vorwurf stellen muss, die Trennung der Ebenen von Volume Manager und Dateisystem massiv zu verletzen, soll Tux3 sich ganz auf die Dateisystemfunktionen konzentrieren und sauber in Linux integrieren.

Schon kurz nach der ersten Verfügbarkeit von Code wurde Tux von Conrad Meyer und Tero Roponen auf FUSE portiert, womit das Dateisystem als normale Anwendung laufen kann und eine einfachere Fehlersuche und Verbesserung möglich ist. Erst Mitte November begann Hirofumi Ogawa mit der Implementierung von Tux3 im Linux-Kernel, und zwei Wochen darauf konnte er bereits Erfolg vermelden. Der Code für den Kernel und der für FUSE besitzen eine gemeinsame Basis, was laut Daniel Phillips bisher einmalig ist.

Neben dem Dateisystem-Code existiert bereits ein Programm »tux3« zum Anlegen von Dateisystemen und Ausführen von anderen Operationen, hauptsächlich zum Debuggen. Aktuell weist die Implementierung noch viele Lücken und Fehler auf, doch einige geplante Features sind bereits realisiert, darunter Inodes variabler Größe, Packen von Attributen, eine B-Baumstruktur, kompakte Kodierung von Extents und Vermeidung der Duplikation von Namen erweiterter Attribute. Trotz aller Neuerungen folgt Tux3 den klassischen Prinzipien der Unix-Dateisysteme. Für weitere Mitstreiter steht der Code als Mercurial-Repositorium und Kernel-Patch zur Verfügung.

Daniel Phillips gibt an, weiterhin viele Inspirationen von Matt Dillon und seinem Dateisystem »Hammer« für Dragonfly BSD zu beziehen, mit dem er sich gelegentlich sehr detailliert austauscht. In naher Zukunft soll das von Maciej Zenczykowski beigesteuerte »junkfs« große Bedeutung für Tux3 erlangen. Das unerwartet gewachsene Team konnte sich sogar die Unterstützung eines talentierten Grafikers sichern, was sich in Kürze zeigen soll.

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Kommentare (Insgesamt: 50 || Alle anzeigen )
Re[5]: So sinnlos wie Erbsen zählen.. (o13, Do, 4. Dezember 2008)
Re[4]: So sinnlos wie Erbsen zählen.. (lala, Do, 4. Dezember 2008)
Re[10]: Vielfalt (00x, Mi, 3. Dezember 2008)
Re[5]: ntfs (wer, Mi, 3. Dezember 2008)
Re[9]: Vielfalt (Ralf G., Mi, 3. Dezember 2008)
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