Login
Newsletter
Werbung

Do, 5. Februar 2009, 12:28

Unternehmen

Michael »Monty« Widenius verlässt Sun

Aus Frust über die momentane Entwicklungsrichtung verlässt der einstige Gründer des freien RDBMS MySQL Sun.

Michael »Monty« Widenius

Bereits die im Dezember veröffentlichte stabile Version 5.1 von MySQL stand unter keinem guten Stern. Kein Geringerer als der Gründer des Projektes, Michael »Monty« Widenius, kritisierte die vorschnelle Veröffentlichung des Systems. Nach Meinung von Widenius enthielt die neue »Community Edition« so viele kritische Fehler, dass jeder Anwender vor dem Einsatz genau prüfen sollte, ob die Datenbank für seine Zwecke stabil läuft. Bereits damals kamen die ersten Gerüchte auf, dass Widenius Sun verlassen werde. Der Entwickler selbst äußerte sich nicht zu dem Rauschen im Blätterwald.

Knapp zwei Monate später ist das Band zwischen Sun und Widenius endgültig zerrissen. Wie der MySQL-Gründer in seinem Blog bekannt gab, wird er Sun verlassen und sich neuen Projekten widmen. Ob die Trennung wirklich im Guten erfolgte, wie Widenius beteuert, darf in Anbetracht der letzten und neuerlichen Sun-Schelte bezweifelt werden. Zwar hoffe er weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit Sun, doch der Kern der Kritik bleibt immer noch bestehen.

Laut Widenius habe ihn Sun seinerzeit gebeten, noch drei Monate weiter im Team zu bleiben und das momentane Entwicklungsmodell zu verbessern. Doch auch nach sieben Monaten sieht er keine Fortschritte. Die Probleme sind immer noch vorhanden, und Sun bekommt die Entwicklung nicht in den Griff. Der Entwickler glaubt immer noch, dass die Aquise von MySQL durch Sun das beste für MySQL gewesen sei, doch verlaufe mittlerweile die Entwicklung nicht so offen, wie es sich Widenius vorstellen würde.

Widenius strebe deshalb eine vollständig offene Architektur an. Das neu gegründete Unternehmen Monty Program AB wird sich der Entwicklung der ebenfalls von ihm initiierten Maria-Engine widmen. Der Entwickler hatte die Storage-Engine bereits Anfang des vergangenen Jahres vorgestellt. Das primäre Ziel von Maria war die Herstellung einer absturzsicheren Alternative zu MyISAM. Im Falle eines Crashes soll Maria alle Tabellen der Datenbank aus einem sicheren Stand rekonstruieren, ohne dass ein Datenverlust entstehen kann.

Nun folgen auch andere Entwickler Widenius und beteiligen sich an der Entwicklung von Maria. Während die kommende Version 1.5 der Engine sich in der Beta-Phase befindet und vor allem die Sicherheit verbessern will, soll bereits Maria 2.0 über Transaktionen verfügen und diverse Geschwindigkeitsverbesserungen aufweisen. Darüber hinaus will sich das Team um die Weiterentwicklung von MySQL kümmern. Zwar wolle man laut Aussage von Widenius MySQL nicht forken, sei aber nicht abgeneigt, die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen und neue Funktionen, Fehlerkorrekturen oder Änderungen in das Datenbanksystem einzubinden. Dabei wolle man allerdings weiterhin mit Sun zusammen arbeiten.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 4 || Alle anzeigen )
Re[2]: Ergänzung (Bruno, Fr, 6. Februar 2009)
Re[2]: Ergänzung (julian, Fr, 6. Februar 2009)
Re: Ergänzung (phorkyas, Do, 5. Februar 2009)
Finde ich jetzt nicht so schlimm/schlecht... (phorkyas, Do, 5. Februar 2009)
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung