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Do, 26. Februar 2009, 08:48

Gesellschaft::Politik/Recht

Großbritanniens Regierung unterstützt Open Source

Großbritanniens Regierung ließ verlautbaren, dass im öffentlichen Sektor vermehrt Open-Source-Software (OSS) eingesetzt werden soll.

Das geht aus einem Bericht der BBC hervor. Gemäß Tom Watson, Minister für digitales Engagement, ist OSS ebenso ausgereift wie proprietäre Software, beispielsweise Windows.

Die Regierung erklärte, sie würde OSS einsetzen, «wenn sie den höchsten Nutzen fürs Geld bietet». Dazu kommt, dass es öffentliche Stellen vermeiden sollten, sich auf proprietäre Software zu beschränken. Gemäß einem Mitglied der Open-Source-Industrie könnte das vereinigte Königreich pro Jahr 600 Millionen Pfund sparen, wenn es sich von proprietären Standards abwendet. Simon Phipps, Leiter der Open-Source-Abteilung bei Sun Microsystems, gab an, die Einstellung der britischen Regierung sei Teil einer »globalen Welle«, was die Aufnahme von Open Source in Behörden angeht.

»Wir verschleudern ein Vermögen für propietäre Software, weil wir für Lizenzen, Versprechen im Voraus und ungenaue Inhalte bezahlen«, so Phipps weiter. Schulen, Behörden und öffentliche Stellen hätten die Freiheit, zu entscheiden, ob sie für Unterstützung und Training bezahlen, wenn sie OSS einsetzen. Der Aktionsplan der Regierung könne auf OSS zurückgreifen, die es für viele Bereiche gibt, beispielsweise Büroanwendungen, Dokumentenmanagement und Datenbankinfrastrukturen.

Laut Steve Shine, europäischer Vizepräsident von Ingres, hat der britische Aktionsplan mehr Biss als die Policen anderer Staaten, weil er an Richtlinien gebunden ist, wie IT-Managern neue Software beschaffen müssen. Shine zufolge resultiert der Aktionsplan aus früheren Fehlern, welche auf proprietärer Software beruhten. »OSS hilft, versteckte Kosten proprietärer Software zu vermeiden, beispielsweise wiederholtes Zahlen von Lizenzgebühren, nur weil eine Organisation einen bestimmten Teil einer Software woanders einsetzen möchte. Das ist irrelevant bei OSS«, so Shine.

Der Aktionsplan sieht vor, dass die Behörden offene Standards einführen und diese auch in der Kommunikation nutzen. Open-Source-Lösungen müssen ernsthaft betrachtet und gewählt werden, wenn sie das beste Preis/Leistungs-Verhältnis haben. Es soll eine Open-Source-Kultur entstehen, die geprägt ist vom Tauschen, Wiederverwenden und gemeinsamen Entwicklungen mit Zulieferern. Zu guter Letzt soll sicher gestellt werden, dass Systemintegratoren und Lieferanten proprietärer Software die selbe Flexibilität und die Möglichkeit zur Wiederverwendung bieten, die Open-Source-Software innewohnt.

Phipps und Shine erwarten, dass die Firmen proprietärer Software sich nun bei der britischen Regierung die Klinke in die Hand geben werden, und rechnen unter anderem mit Preisnachlässen. »Der eigentliche Wert freier Software liegt aber darin, dass sie den Anwender eine neue Flexibilität gibt«, so Phipps. Er rechnet zudem damit, dass eine breite Einführung von OSS in den Amtsstuben auch einen Dominoeffekt auf die gewöhnlichen Bürger hat.

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