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Do, 26. Februar 2009, 12:05

Unternehmen

TomTom von Microsoft verklagt

Der Hard- und Softwareproduzent Microsoft hat eigenen Angaben nach den Navigationsgeräte-Hersteller TomTom verklagt und bemängelt unter anderem die Implementation des Linux-Kernels.

Nach Angaben von Microsoft soll TomTom acht der von Microsoft gehaltenen Patente verletzen. Unter den beanstandeten Entwicklungen befinden sich die Implementation des Linux-Kernels und des FAT-Dateisystems. Dabei geht es allerdings nicht direkt um eine Implementierung einer Funktion im Kernel, sondern um die Art und Weise, wie Tomtom den Linux-Kernel einbindet. Klage hat Microsoft beim US-Bundesbezirksgericht in Seattle eingereicht. Ferner reichte das Unternehmen eine Beschwerde bei der United States International Trade Commission ein.

Wie Microsoft beteuert, richtet sich die Klage nicht direkt gegen Linux oder die Open-Source-Gemeinschaft. So will die Seite TechFlash erfahren haben, dass Microsoft gegen einen kommerziellen Hersteller vorgehen will, der neben Linux auch proprietäre Systeme verwendet. Microsoft selbst erklärt, das Unternehmen habe mehr als ein Jahr lang versucht, mit TomTom Verhandlungen aufzunehmen. Viele der betroffenen Patente seien bereits von anderen Firmen lizenziert worden, ohne dass es zu Problemen kam. So ist sich Microsoft-Justitiar Horacio Gutierrez sicher, dass in einer Situation, in der eine Geschäftsvereinbarung nicht erreicht werden kann, juristische Schritte der letzte Schritt seien. Zeitgleich betonte auch Gutierrez, dass es Microsoft nur darum gehe, wie TomTom den Kernel eingebunden hat. »Linux ist nicht im Fokus der Aktion«, so Gutierrez gegenüber Cnet.

Zumindest in Deutschland sind Teile der beanstandeten Patente entweder nicht schützenswert oder für nichtig erklärt worden. Das am 26. Oktober 2006 verkündete und im März 2007 veröffentlichte Urteil revidiert beispielsweise die Ansprüche an FAT und klassifiziert die Methode, »einen gemeinsamen Speicherbereich für lange und kurze Dateinamen« zu verwenden, als nicht schützenswert. Die Richter argumentieren damals, dass der Gegenstand des Patents in der erteilten Fassung nicht auf erfinderischer Tätigkeit beruhe und von jedem Fachmann ausgeführt werden könne.

Fachkreise sind sich indes sicher, dass das Vorgehen von Microsoft keine klare Angriffslinie auf Linux erkennen lässt. Trotz Beteuerungen und hat die neuerliche Klage allerdings einen gewissen Nachgeschmack und reicht zumindest für wilde Spekulationen über einen angeblichen Angriff von Microsoft auf Linux.

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