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Do, 2. April 2009, 09:51

Unternehmen

SGI soll an Rackable verkauft werden

Der traditionsreiche UNIX-Hersteller SGI musste zum zweiten Mal Insolvenz anmelden und will sich durch einen Verkauf an Rackable Systems retten.

Für lediglich 25 Mio. US-Dollar in bar soll SGI binnen zwei Monaten den Besitzer wechseln. Nur beiläufig erwähnt die Pressemitteilung des Herstellers, dass am 1. April der Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt wurde. Wie anderen Meldungen zu entnehmen ist, kämpfte SGI mit Problemen, die aus der früheren Umstrukturierung resultierten. Dem geschätzten Vermögen des Unternehmens von 390,5 Mio. US-Dollar standen zuletzt 526,5 Mio. US-Dollar Schulden gegenüber. Am 1. März beschäftigte SGI noch 1.200 Mitarbeiter.

Es ist das zweite Mal in der mehr als 25-jährigen Geschichte von SGI, dass das Unternehmen ins Schleudern gerät. Am 8. Mai 2006 musste SGI zum ersten Mal Gläubigerschutz beantragen. Doch schon fünf Monate später schien für SGI das Schlimmste überstanden. Nach einer Umstrukturierung wurde die Produktpalette erweitert, die Server- und Speicherlösungen und Dienstleistungen umfasst.

Der Käufer von SGI wird, wenn die Konkursverwaltung zustimmt, Rackable Systems Inc. sein, ein Anbieter von Server- und Speicherlösungen und damit bisher direkter Konkurrent von SGI. Rackable, das erst 1999 gegründet wurde, will auch einen Teil der Schulden von SGI übernehmen. Beide Firmen sehen in der Übernahme ein großes Potential für Synergien.

SGI hatte seit 1999 verstärkt auf Linux gesetzt, wohl auch deshalb. weil die weitere Entwicklung des eigenen UNIX-Systems IRIX sich nicht mehr rechnete. Die Linux-Gemeinschaft verdankt SGI eine Menge Beiträge zum Kernel und zu freier Software. 2001 wurde das Dateisystem XFS unter eine freie Lizenz gestellt und in der Folgezeit in den Linux-Kernel integriert. SGI trug auch wesentlich dazu bei, dass der Linux-Kernel in Version 2.6 so skalierbar ist.

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